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Aus dem GERICHTSSAAL: Verschmähter Liebhaber geriet in Rage

Wutanfall unter Alkohol kostet 1400 Euro

Stand:

Aus dem GERICHTSSAALWutanfall unter Alkohol kostet 1400 Euro „Wir wollten eigentlich den Lebensabend miteinander verbringen“, berichtet Lars L.* (31) vor Gericht. Doch die Partnerschaft zu Cornelia C.* (27) gestaltete sich zunehmend schwierig. Das Paar beschloss, eine Auszeit zu nehmen, um danach einen Neuanfang zu versuchen. Lars glaubte felsenfest, die Beziehung habe eine Chance. Cornelia sah das anders, wandte sich einem neuen Partner zu. Als Lars L. die Frau am 16. September vorigen Jahres auf der Zeppelinstraße radelnd traf, rastete er aus. Laut Anklage stieß der Datenverarbeitungskaufmannn die Potsdamerin vom Rad, versetzte ihr danach mehrere Faustschläge ins Gesicht. Etwa eineinhalb Stunden später – so der Staatsanwalt – warf Lars L. mit einem Stein ein Fenster der Wohnung seiner Angebeteten in der Meistersingerstraße ein, hatte danach partout keine Lust, die Polizeibeamten auf die Wache zu begleiten. Die schafften es schließlich doch, den verschmähten Liebhaber in den Streifenwagen zu verfrachten und zur Blutprobe zu fahren. Ergebnis: 1,49 Promille. „Das war großer Mist“, gesteht der seit kurzem Arbeitslose reumütig. „Ich liebe diese Frau, aber sie spielt mit meinen Gefühlen. An dem bewussten Tag hatte ich frustmäßig gesoffen. Irgendwie ist dann alles in mir ausgebrochen“, begründet der wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte Angeklagte sein Tun. „Ich habe Cornelia gebeten, zu mir zurückzukommen. Aber sie sagte nur, ich soll mich verpissen.“ Wieso er dann vor ihrer Wohnung auftauchte, wisse er nicht mehr genau. „Ich war gefühlsmäßig total durcheinander. Vermutlich wollte ich noch einmal mit ihr reden. Doch sie hat aus dem Fenster gebrüllt, ich soll endlich abhauen. Aus Wut habe ich dann den Stein geworfen.“ Später habe er sich bei Cornelia für sein Ausrasten entschuldigt und überlegt, einen Psychologen zu konsultieren. „Hausbewohner riefen uns an, weil ein Betrunkener eine Fensterscheibe eingeschlagen hatte“, erinnert sich Christian H. (27). Der Polizist entdeckte Lars L. in der Nähe des Tatorts. Als er ihn ansprach, flüchtete er auf den Vorplatz der Kirche in der Nansenstraße. „Wegen seines Alkoholisierungsgrades geriet er ins Straucheln. Da konnte ich ihn fassen.“ Allerdings habe sich der Mann wieder losgerissen. „Danach hat er sich so richtig aufgeplustert.“ Da selbst der Einsatz von Pefferspray Lars L. nicht „in seiner aggressiven Körperhaltung beeindrucken konnte, habe er Verstärkung angefordert, erzählt der Beamte. „Wenn Sie so leicht aus der Fassung zu bringen sind, sollten Sie vielleicht wirklich die Hilfe eines Fachmannes in Anspruch nehmen, rät die Richterin dem einschlägig Vorbestraften. Das bereits rechtskräftige Urteil: Eine Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu je 20 Euro. (*Namen von der Redaktion geändert.) Hoga

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