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Aus dem GERICHTSSAAL: Versuchter Raub im Bahnhof

Opfer identifizierte die Potsdamer klar als Täter

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Aus dem GERICHTSSAALOpfer identifizierte die Potsdamer klar als Täter Nur zehn Tage, nachdem sich für Michael S. (22) die Gefängnistore öffneten, wurde er erneut straffällig. Am Abend des 21. April 2003 – so die Anklage – habe er versucht, einem jungen Mädchen in den Bahnhofspassagen den Motorradhelm zu entreißen, wenig später den Begleiter der damals 17-Jährigen geschlagen, zudem 26,4 Gramm Haschisch bei sich gehabt. Sein Kumpel Oliver B. (24) soll verhindert haben, dass der Begleiter der Helmbesitzerin zu Hilfe kommen konnte. Das Duo auf der Anklagebank kann sich angeblich kaum noch an den Vorfall erinnern. „Wir waren vorher auf dem Rummel im Lustgarten, haben jede Menge Bier getrunken. Als dort Schluss war, wollten wir im Bahnhof Nachschub holen“, berichtet Michael S. vor dem Schöffengericht. Da habe er einem Passanten eine Backpfeife gegeben. „Warum? Kannten Sie den?“, fragt die Vorsitzende. „Nö“, lautet die lakonische Antwort des wegen unzähliger Diebstähle, wegen Wohnungseinbruchs, Verkehrsdelikten, Nötigung sowie Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte Vorbestraften. Dass er den Helm des Mädchens begehrte, deren Freund auch mit Kopfstößen attackierte, will er nicht wahrhaben. Die Michael S. knapp eine Stunde nach dem Angriff entnommene Blutprobe wies immerhin noch 2,01 Promille auf. „Wir hatten keinen Plan, jemandem etwas zu rauben“, versichert der ebenfalls vorbestrafte Oliver B. „Ich habe auch nicht gesehen, dass mein Kumpel an dem Helm zerrte.“ Ihm sei lediglich ein vermeintlicher Streit zwischen der Passantin und Michael S. im Gedächtnis. „Da wollte sich ein Dritter einmischen.“ Dem habe er den Weg verstellt. „Wir kamen aus dem Kino“, erzählt Jennifer K. (inzwischen 18) im Zeugenstand. „Plötzlich riss jemand von hinten an meinem Motorradhelm. Ich konnte ihn aber festhalten.“ Aus irgendeinem Grund habe die Person von ihrem Vorhaben abgelassen, sich statt dessen auf ihren Freund gestürzt und auf ihn eingedroschen. „Davor wurde mein Freund von einer anderen Person geschubst und in eine Ecke gedrängt“, berichtet die Schülerin, die den Bahnhof seitdem wie die Pest meidet und die Angeklagten eindeutig als Täter identifiziert. Das Urteil: Ein Jahr Freiheitsstrafe wegen versuchten Raubes, Körperverletzung sowie unerlaubtem Betäubungsmittelbesitz, ausgesetzt zu dreijähriger Bewährung, sowie 250 Sozialstunden für Michael S. Oliver B. muss 700 Euro Strafe wegen Nötigung zahlen. Hoga

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