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Landeshauptstadt: Vertreter einer „seltenen Spezies“

Bergmann-Klinik beruft mit Dr. Karsten Schulze Chefarzt für Pneumologie

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Innenstadt - Seit dem 1. September dieses Jahres verfügt das Klinikum „Ernst von Bergmann“ über eine Klinik für Pneumologie. Als Chefarzt der neuen Klinik für Lungenheilkunde berief das städtische Großkrankenhaus den bisherigen Leiter der Pneumologie der Berliner Charitè, den Privatdozenten Dr. Karsten Schulze. Zwar habe das Klinikum auch bisher Fachärzte für Pneumologie beschäftigt und verfüge auch bereits über eine Klinik für Thoraxchirurgie. Jedoch solle mit der Neugründung einer eigenen Klinik die internistische Seite der Behandlung von Lungenkrankheiten gestärkt werden, erklärte der medizinische Direktor des Bergmann-Klinikums, Hubertus Wenisch, am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Chefarztes. Gemeint ist die operationsfreie Behandlung von Lungenkrankheiten etwa mittels Fieberbronchoskopie – die Einführung von dünnen Fieberglas-Instrumenten durch den Rachen in die Lunge.

Wenisch zeigte sich froh über die Berufung Schulzes: „Gute Pneumologen sind eine seltene Spezies.“ Auch Schulze sieht sich als Angehöriger eines „raren Völkchens“; früher seien diese oft nur an entlegenen Orten anzutreffen gewesen, etwa dort, wo es Lungenheilanstalten gab, beispielsweise in den Bergen wie im Roman „Der Zauberberg“ von Thomas Mann. Dabei seien Lungenkrankheiten „massive Killer“, so der 1956 in München geborene Mediziner. Lungenkrankheiten kämen auf der Liste der Todesursachen gleich auf Rang zwei nach den Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Haupttodesursachen bei Erkrankungen der Lunge seien Tumore, Entzündungen sowie Verengungen der Atemwege wie Asthma. „Als Pneumologe wird man nie arbeitslos“, erklärte Schulze und bewies seinen Sinn für Humor mit der Bemerkung, er möge die Berufsbezeichnung Pneumologe gar nicht so, denn manch einer könne denken, er sei ein Reifenhändler ... Eine völlig synonyme Alternative zum Begriff des Pneumologen (griechisch) sei der des Pulmologen (lateinisch).

Schulze sieht sich als „Allrounder, der das ganze Fachgebiet kennt und auch die nötigen handwerklichen Fähigkeiten besitzt“. Sein Ziel sei es, Lungenheilung „auf hohem, modernen universitärem Niveau“ zu machen. An der Charitè habe er sich einen Namen beim Finden von Ursachen für Luftnot gemacht. Ein Auslöser könne die Lunge, aber auch das Herz sein. Als gleichsam ausgebildeter Herzspezialist „verstehe ich die Sprache der Kardiologen“, erklärte Schulze.

Schulze ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Kleinmachnow. Gern fährt er Fahrrad, seinen neuen Arbeitsweg will er fortan häufiger auf zwei Rädern zurücklegen. Wobei er dabei nicht nur auf sein Rad, sondern auch auf seine Yamaha FJR zurückgreifen kann, ein schnittiges Motorrad. Eine weitere Leidenschaft des Arztes ist das Hängegleiter-Fliegen. Guido Berg

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