Landeshauptstadt: Verwaltung ignoriert Umwelt-Studie Weiter Streit um Friedrich-Günter-Park
Groß Glienicke – Der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen beachtet offenbar selbst beauftragte Gutachten nicht. Darauf hat gestern Andreas Menzel aufmerksam gemacht, der für die Grünen im Ortsbeirat von Groß Glienicke sitzt.
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Groß Glienicke – Der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen beachtet offenbar selbst beauftragte Gutachten nicht. Darauf hat gestern Andreas Menzel aufmerksam gemacht, der für die Grünen im Ortsbeirat von Groß Glienicke sitzt. Grund für Menzels Empörung ist der seit einem halben Jahr von Überschwemmungen betroffene Friedrich-Günther-Park an der Seepromenade (PNN berichteten). Nach den Regenfällen vom Wochenende sei die Senke, in der Bäume wachsen, so voll wie nie gelaufen,so Menzel – mit „Dreckwasser“, dass nicht versickere.
Eigentlich soll der Park das Wasser auffangen: Seit mehr als zwei Jahren wird Regenwasser der umliegenden Straßen eingeleitet, das in einer für rund 100 000 Euro gebauten Versickerungsanlage abfließen soll. Bis dieses Jahr funktionierte dies offenbar ohne größere Probleme. Doch wegen der fortgesetzten Überschwemmungen seit dem vergangenen Sommer ließ der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen ein Gutachten von dem Geo-Bauingenieursbüro BBIG erstellen, das der Verwaltung Ende Oktober vorlag. In dem den PNN vorliegenden Papier empfehlen die Experten, dass ohne bessere Versickerung kein zusätzliches Regenwasser in den Park geleitet werden solle. „Allerdings hat die Verwaltung erst diesen Winter die St. Anna-Straße sowie den Christophorusweg in der Nähe asphaltieren lassen – und leitet das da anfallende Straßenabwasser zusätzlich in den Park“, sagte Menzel. Zudem solle die Verwaltung den Gutachter-Empfehlungen nachkommen, einmal jährlich die Deckschicht des „Sickerkörpers“ auszutauschen, damit dieser nicht wieder verstopfe. „Mit dem Thema wird sich der Umweltausschuss beschäftigen – hilft das nicht, werden wir eine Fachaufsichtsbeschwerde einlegen“, kündigte Menzel an. In der Verwaltung stießen Menzels Vorwürfe gestern auf wenig Verständnis: Früheren Aussagen sei aktuell nichts hinzuzufügen, sagte Regina Thielemann als Sprecherin der Stadt. Ende November hatte sie angekündigt, die Probleme im Park sollten noch im Winter gelöst werden, eine Reinigung sei alle zwei Jahre vorgesehen – weniger als die Gutachter empfehlen. HK
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