
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Verweilen wie in Frankreich
An der Kurfürstenstraße hat Kirsten Djamchidi ein Café Einstein eröffnet
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Seit drei Monaten hat nun das Café und Bistro Einstein in der Kurfürstenstraße 12 geöffnet. In Potsdam ist es das erste Kaffeehaus der bekannten Rösterei Einstein aus Berlin-Charlottenburg. Am heutigen Samstag findet dort von 15 bis 21 Uhr eine Opening-Party statt, auf der die Eröffnung des Cafés nachgefeiert werden soll. Es gibt kostenfrei Mai-Bowle und 20 Prozent Rabatt auf die Speisen.
Für die Besitzerin Kirsten Djamchidi ist die Arbeit in der Gastronomie neu. Die Potsdamerin studierte Betriebswirtschaftslehre und Marketing und arbeitet seit über zehn Jahren als Betriebswirtin in der Verpackungstechnik, neben der Arbeit im Café wird sie dies auch weiterhin dreimal die Woche tun. „Mein Studium hilft mit extrem bei dem Managen des Cafés. Letztendlich ist es auch BWL, es geht um Einkauf und Verkauf.“
Ihr Mann hatte die Idee ein Café aufzumachen. Djamchidi, die sich schon immer für guten Kaffee und Ernährung interessierte, gefiel das. „Mir war besonders wichtig, dass es gemütlich ist und dass es gesundes Essen gibt.“
Ein Konditor und ein Koch bereiten die Speisen jeden Tag frisch zu. Von 7 bis 19 Uhr werden Frühstück, Business-Lunch und ab Juni ein After-Work-Lunch angeboten. Außerdem gibt es Kuchen, Waffeln, Quinoa-Salat und frisch gepresste Säfte. „Die Angebote in der Theke wechseln bei uns regelmäßig, je nach Interesse der Besucher. Gerade ist der Walnuss-Karotten-Kuchen sehr beliebt“, sagt Kirsten Djamchidi. Sie selbst ist Roh-Veganerin, nimmt also nur Gerichte zu sich, die unter 50 Grad erhitzt wurden und bietet in ihrem Café viele vegane Speisen an. „Das Publikum ist aber sehr durchmischt, wir wollen uns nicht als reines veganes Bistro bezeichnen. Es kommen Schüler, Anwälte, Omas. Für jeden ist etwas dabei, auch für Fleischesser.“ Es kann auch auf Wunsch gebacken werden.
Die Franchise-Gebühren werden nur für den Kaffee gezahlt, den Kirsten Djamchidi alle zwei Wochen aus Berlin abholt. Das Essen wird nach eigenen Rezepten hergestellt und unterscheidet sich somit von dem Angebot der Berliner Kaffeehäuser. „Deshalb auch der Zusatz Bistro in unserem Namen“, sagt die Potsdamerin. Bis jetzt werde das Café Einstein gut angenommen. Der Standort an der befahrenen Kurfürstenstraße sei nicht optimal, aber es spreche sich langsam herum, gebe die ersten Stammgäste, so Djamchidi.
„Das Café soll eine Begegnungsstätte werden, Essen, Lesen, Unterhalten, Kaffee trinken.“ Deshalb gibt es ab Juni monatlich einen Leseabend, bei dem Potsdamer ihre Lieblingsbücher vorstellen und sich darüber austauschen können. So soll ein Leseclub entstehen. Die erste Lesung findet mit Carsten Wist, dem Inhaber des Literaturladens Wist, statt. „Außerdem soll es ebenso monatlich Ernährungs-Abende geben. Zu denen wird dann ein Heilpraktiker kommen und Fragen beantworten“, sagt die Potsdamerin.
Der Stil des Cafés orientiert sich an französischen Kaffeehäusern, dessen „trubelige Ruhe“ Kirsten Djamchidi schätzt. „Ein bisschen verweilen, etwas lesen und arbeiten. Die Gäste sollen sich Zeit nehmen ihren Kaffee zu trinken, kein Gehetze.“ Eben wie in Frankreich. „Das ist unser Anspruch: gutes Essen, gutes Niveau, guter Kaffee.“ Und beim Einstein soll es nicht bleiben: Kirsten Djamchidi plant, eine Eismanufaktur und eine Patisserie neben dem Café zu eröffnen. Die Häuser werden gerade saniert. Emilie Brummel
Emilie Brummel
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