ATLAS: Verzichtbar
Die geplante Abschaffung des Begrüßungsgeldes für Studenten ist richtig. Das Vorhaben ist vor allem eine gute Nachricht, weil so künftig etwas weniger Steuergeld wirkungslos verpufft.
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Die geplante Abschaffung des Begrüßungsgeldes für Studenten ist richtig. Das Vorhaben ist vor allem eine gute Nachricht, weil so künftig etwas weniger Steuergeld wirkungslos verpufft. Bisher war es so: Studenten, die ihren Hauptwohnsitz nach Potsdam verlegten, bekamen Semester für Semester 50 Euro geschenkt. Das hat die gefreut, die davon profitieren – und ungerecht war es gegenüber jungen Potsdamern, die für ihr Studium an der hiesigen Universität einfach hier wohnen blieben. Sie bekamen gar nichts. Zugleich ist aber auch fraglich, ob die erhoffte Wirkung des Begrüßungsgeldes – mehr Zuzug – angesichts des Wohnungsmangels gewollt und überhaupt realistisch ist: Welcher Student macht denn die Wahl seines Wohnorts davon abhängig, ob er 50 Euro pro Halbjahr geschenkt bekommt? Dass nur rund ein Viertel der in Potsdam eingeschriebenen Studenten auch tatsächlich hier wohnt, liegt an den teuren Mieten und an der für junge Menschen deutlich höheren Attraktivität Berlins. An diesen Tatsachen werden 50 Euro nichts ändern. Wenn sich Studenten dagegen für Potsdam entscheiden, tun sie das vor allem wegen den kürzeren Wegen zu Seminaren und Lehrveranstaltungen oder weil sie doch noch einen preiswerten Wohnheimplatz ergattern konnten – die 50 Euro spielen auch da keine Rolle. Sie sind völlig verzichtbar.
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