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Landeshauptstadt: Verzögerung bei Kongsnæs Gegner erwägen weitere juristische Schritte

Berliner Vorstadt - Die Ventehalle der ehemaligen Matrosenstation Kongsnæs soll nun doch erst Ende des Jahres wieder an ihren ursprünglichen Ort an der Schwanenallee zurückkehren. Es habe Probleme mit dem Baugrund gegeben, deshalb sei es zu Verzögerungen gekommen, sagte Projektentwickler Wolfram Seyfert den PNN auf Anfrage.

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Berliner Vorstadt - Die Ventehalle der ehemaligen Matrosenstation Kongsnæs soll nun doch erst Ende des Jahres wieder an ihren ursprünglichen Ort an der Schwanenallee zurückkehren. Es habe Probleme mit dem Baugrund gegeben, deshalb sei es zu Verzögerungen gekommen, sagte Projektentwickler Wolfram Seyfert den PNN auf Anfrage. Ursprünglich sollte das nach historischem Vorbild wiederzuerrichtende hölzerne Gebäude im Spätsommer aufgestellt werden.

Weiterhin rechne er aber damit, dass das geplante Restaurant im kommenden Frühjahr eröffnet werde, so Seyfert. Es gebe schon erste Gespräche mit möglichen Pächtern. Die Ventehalle wird von Handwerkern in Polen gebaut und dann in Einzelteilen nach Potsdam gebracht. Hier wird sie dann innerhalb von zwei oder drei Monaten zusammengesetzt.

Mit der Sanierung der Gebäude jenseits der Schwanenallee soll erst im kommenden Jahr begonnen werden, so Seyfert. „Wir müssen Kräfte und Mittel einteilen.“ Der Berliner Unternehmer Michael Linckersdorff, der auch die Ventehalle wiederaufbauen lässt, will das Kapitänshaus, die Matrosenkaserne und das Bootshaus zu Wohnhäusern umbauen. „Das Interesse von Mietern ist jetzt schon groß“, sagte Seyfert.

Unterdessen prüfen die Gegner des Vorhabens – sieben teils prominente Anwohner wie „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann und TV-Moderator Johannes B. Kerner – ob sie weiterhin juristisch gegen die Baugenehmigung für das Projekt vorgehen wollen. Diese Entscheidung sei noch nicht getroffen, sagte Götz von Kayser als Vertreter der Anrainer den PNN. Sie befürchten, dass aus der Matrosenstation eine Großgastronomie werden soll, die mit dem Unesco-Weltkulturerbestatus der Gegend nicht vereinbar ist. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte im Sommer eine Beschwerde der Anwohner zurückgewiesen. Bereits 2011 hatten die Anrainer gegen die Baugenehmigung für Kongsnæs geklagt und damals recht bekommen. Daraufhin überarbeitete die Stadt die Baugenehmigung, diesmal mithilfe externer Experten.

Investor Linckersdorff ist seit 2009 Besitzer des Grundstückes – er hatte es damals von der Stadt erworben. Bereits seit 15 Jahren erinnert ein Torbogen am Seeufer an die einstige Matrosenstation, die 1890 von Wilhelm II. in Auftrag gegeben worden war. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend wünschte er sich den Bau in norwegischem Stil, der Architekt Holm Hansen Munthe setzte dies um. 1896 erhielt die Station den Namen Kongsnæs (des Königs Landzunge) und wurde durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. 1945 wurde Kongsnæs durch Beschuss stark beschädigt, nur die Gebäude jenseits der Schwanenallee blieben erhalten – also jene, die Linckersdorff zu Wohnungen umbauen will. wik

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