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Sport: VfL gibt König Fußball die Ehre

Spieler schwitzen vor dem Fernseher, Trainer bereiten Handball-Saison vor

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Spieler schwitzen vor dem Fernseher, Trainer bereiten Handball-Saison vor Rechtzeitig zu dem aus Sicht vieler deutschen Männer sportlichen Höhepunkt des Jahres, der Fußball-Europameisterschaft, legen die Regionalliga-Handballer des VfL Potsdam die von allen herbeigesehnte Trainingspause ein. Der Vfl gibt nun König Fußball am Fernseher die Ehre. Einer, der die Auszeit fast noch dringender benötigt, als die Aktiven, ist Potsdams junger Trainer Alexander Haase. Anders als seine Spieler, lässt ihn und seinen Co-Trainer Matthias Lessig die Materie Handball auch in der Pause nicht los. „So richtig Abstand können wir natürlich nicht gewinnen, stecken wir doch inmitten der Vorbereitungen für die kommende Saison“, erklärt Haase. Dabei erinnert sich der 28-jährige Pädagoge noch immer an den Sommer des vergangenen Jahres, als er unvermittelt und mehr aus der Not geboren in das Abenteuer als Trainer des Potsdamer Regionalligisten gestürzt wurde. „Trotz der vielen schlaflosen Nächte bereue ich nicht die Entscheidung, die Trainerbürde übernommen zu haben“, offenbart der junge Familienvater. Aus der einstigen Notlösung hat sich für den VfL ein Glücksgriff entpuppt, unter dessen Leitung die Mannschaft einen achten Tabellenplatz errungen hat, „womit man angesichts der Voraussetzungen, unter denen wir an den Start gegangen sind, sehr zufrieden sein kann“, so Haase. Der Abgang von drei Leistungsträgern und der Einbau von insgesamt sieben Neuzugängen führte dazu, dass viele Skeptiker dem VfL vor Jahresfrist den Abstieg aus der Regionalliga prognostizierten. Zu Weihnachten des vergangenen Jahres sah es tatsächlich wenig besinnlich und nach einem lange währenden Abstiegskampf der VfL-Mannen aus, denn zu diesem Zeitpunkt konnten gerade mal zehn Pluspunkte auf der Habenseite verbucht werden. Doch nach harten Trainingseinheiten in der Vorbereitung eilte der VfL Mitte der 2. Serie von Erfolg zu Erfolg. Das Abstiegsgespenst war nach dieser Serie schon längst aus den Gängen der Heinrich-Mann-Allee geflattert. Besonders auf seine Leistungsträger konnte sich Haase verlassen, allen voran Christian Pahl im Tor („Konstant auf höchstem Niveau - der vielleicht beste Torhüter der Regionalliga“). In der Offensive wurde Enrico Bolduan zum Schrecken der gegnerischen Abwehrspieler und erzielte 196 Treffer, während Göran Böhm als Abwehr- und Angriffsorganisator nach Haases Einschätzung seine bislang beste Saison im Männerbereich spielte. Gleiches trifft auf Christoph Pawlazyk zu, der nach dem Weggang Tino Schäfers nach Lichtenrade zu einer unverzichtbaren Größe im Spiel des VfL avancierte. Vielen VfL-Fans bleiben seine vier Tore in der Schlussphase des denkwürdigsten Spiels der abgelaufenen Saison in Erinnerung, als der VfL gegen den HSC Coburg innerhalb der letzten fünf Spielminuten einen 22:27-Rückstand aufholte und noch 28:27 gewann. Die 32 Pluspunkte, die der VfL Potsdam im Laufe der Saison gesammelt hat, reichten im Jahr zuvor zwar noch zu einem fünften Platz, doch Haase hat überhaupt keinen Grund zur Klage: „Einen einstelligen Tabellenplatz hatten wir für den Idealfall angepeilt. Vor der kommenden Saison muss im Lager des VfL keinem Bange sein. „Mit Kai Preuß, Steffen Böhme und John Lenser haben wir uns gezielt verstärkt, so dass wir auch zukünftig eine gute Rolle in der Regionalliga spielen werden“, so Haase. Eines steht jedoch schon jetzt fest: Da die Regionalliga-Mitte nach der kommenden Saison aufgelöst wird und die Anzahl der Absteiger zunehmen könnte, steigt der Druck auf viele Mannschaften immens. „Und diesen Druck wollen wir gar nicht erst aufkommen lassen“, gibt sich Alexander Haase zuversichtlich. Ob mit oder ohne Torhüter Christian Pahl, der sowohl beim VfL Potsdam als auch später bei Erstligaaufsteiger Post Schwerin einen Vertrag unterschrieben hat (PNN berichteten), ist weiter ungeklärt. map

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