Landeshauptstadt: Videoüberwachung am Hauptbahnhof wird fortgesetzt

In Brandenburg ist die seit 2001 laufende Pilotphase bei der Videoüberwachung von vier Kriminalitätsschwerpunkten zu Ende gegangen. Gestern zog Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) ein positives Fazit und verkündete zugleich die Folgemaßnahmen: Danach werden die Bahnhöfe in Potsdam und Erkner weiterhin mit Kameras überwacht. Die Videoüberwachung werde an diesen beiden Standorten unbefristet fortgesetzt. Am Bahnhof Bernau und an einer Großdiskothek in Rathenow werde die Videoüberwachung dagegen zum Jahresende eingestellt. Hintergrund seien ein Rückgang der Straftaten und eine günstige Gefahrenprognose.

Zwar konnte diese positive Prognose für den Potsdamer Hauptbahnhof nicht vergeben werden, doch die vorliegenden Zahlen belegen den erfolgreichen Einsatz von Videokameras. So wurde laut Innenministerium während der Pilotphase von 2001 bis 2006 ein Rückgang der Straftaten am Potsdamer Bahnhof – dort wird der Außenbereich überwacht – um 58,5 Prozent registriert. Wurden 2001 noch 234 Delikte gemeldet, waren es im vergangenen Jahr nur noch 97.

Laut einem Gutachten von Professoren der Universität Greifswald, die eine wissenschaftliche Langzeitstudie zur Videoüberwachung in Brandenburg durchführten, wurden an allen Standorten neben einem Rückgang der Straftaten auch positive Ansätze eines Ausstrahlungseffektes auf angrenzende Bereiche sowie eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung festgestellt. Laut Innenministerium gingen in der Zeit der Pilotphase auch am angrenzenden Bereich die Straftaten um etwa 50 Prozent zurück. Alexandra Mewis, Centermanagerin der Bahnhofspassagen, begrüßte die Entscheidung, die Videoüberwachung am Hauptbahnhof unbefristet fortzusetzen: „Ich finde diese Entscheidung richtig, Wir haben in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit der Videoüberwachung gemacht.“ M. Erbach

M. Erbach