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Landeshauptstadt: Viel fürs Auge

Premiere für „Die Schöne und das Biest“ – auch ein Lob vom Regisseur an die Babelsberger

Stand:

Die Geschichte von Belle und ihrem Biest geht gut aus. Aus dem hochmütigen Prinzen – Vincent Cassel-, den der erzürnte Gott des Waldes für seine Jagdzüge teuer bezahlen ließ, wird am Ende ein liebender Rosenzüchter, der mit Frau – Léa Seydoux – und Kindern ein bescheidenes, aber glückliches Leben auf dem Lande führt. Es ist das versöhnliche, wenn nicht sogar etwas biedere, Ende der Märchenadaption „Die Schöne und das Biest“, die durchaus auch spannungs- und actionreiche Szenen hat, mit seiner prächtigen Ausstattung vor allem aber viel fürs Auge bietet. Dass die Premiere des französischsprachigen Films, der im Studio Babelsberg gedreht wurde, ausgerechnet auf den gestrigen Valentinstag fiel, war vielleicht kein Zufall.

Auch dass der französische Regisseur Christophe Gans („Silent Hill“) für das Projekt nach Babelsberg kam, hatte seine Gründe, wie er am Freitagnachmittag in Berlin der versammelten Berlinale-Presse erzählte: „In Babelsberg zu drehen, war eine sehr emotionale Erfahrung für mich, denn ich habe eine große Leidenschaft für den Stummfilm.“ Dort zu arbeiten, wo Fritz Langs „Nibelungen“oder die Lubitsch-Filme entstanden sind, sei etwas ganz Besonderes gewesen: „Ich bin manchmal abends nach dem Dreh noch im Studio herumgelaufen“, berichtete er: „Dann dachte ich: Hier haben sie die Überschwemmungsszenen von ,Metropolis’ gedreht – Respekt!“ Zur Wiege des Films zurückzukehren - „das war für mich sehr kraftvoll“, sagte Gans.

Gleichzeitig lobte der Regisseur die Arbeit der Babelsberger Handwerker und Filmtechniker: „Wenn der Film so stark und gut ist, liegt das auch an den deutschen Technikern.“ Der Dreh sei Teamarbeit gewesen, „jeder muss sein Instrument gut spielen“. Die detailreich gestalteten Sets sind für den Zuschauer ein Augenschmaus, genauso wie die märchenhaften Roben, von denen Léa Seydoux und ihre deutsche Schauspiel-Kollegin Yvonne Catterfeld gleich eine ganze Reihe vorführen dürfen – inklusive effektvoll inszenierter Dekolletees, versteht sich.

Catterfeld habe ihn beim Casting gleich überzeugt, berichtete Regisseur Gans: „Sie ist eine wirklich außergewöhnliche Schauspielerin“, die Rolle der ersten Geliebten des Prinzen, eines Zwischenwesens, das schließlich von der Hand des Prinzen – ungewollt – stirbt, spiele sie „mit großer Anmut“, lobt er. Catterfeld und Seydoux - Letztere war auch beim gefeierten Berlinale-Eröffnungsfilm „The Grand Budapest Hotel“ mit dabei – schwärmten von der Ausstattung und den Kostümen. „Es ist wie der Traum eines kleinen Mädchens, solche Kleider zu tragen – ganz fantastisch“, sagte Seydoux.

In einer Nebenrolle als Gefährte des Prinzen ist auch Theater-Allround-Talent Wolfgang Menardi zu sehen – der Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner hatte zuletzt für die hochgelobte Inszenierung des „Urfaust“ am Potsdamer Hans Otto Theater Bühnenbild und Kostüme entworfen. Der deutsche Kinostart für „Die Schöne und das Biest“ ist am 1. Mai.Jana Haase

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