Landeshauptstadt: Viel Lärm um den Volkspark Streit in Bürgervertretung für das Bornstedter Feld
Bornstedter Feld - Es gibt Krach in der von gewählten Bürgern besetzten Interessenvertretung für das Bornstedter Feld. Dabei geht es um störenden Lärm für einige Anlieger des Volksparks.
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Bornstedter Feld - Es gibt Krach in der von gewählten Bürgern besetzten Interessenvertretung für das Bornstedter Feld. Dabei geht es um störenden Lärm für einige Anlieger des Volksparks. Nun ist der Vize-Chef des Gremiums Klaus-Martin Melzer zurückgetreten. Als Begründung sagte er am Freitag auf PNN-Anfrage, Anwohnerbelange zu Lärmfragen würden in dem Bürgergremium „nur noch nachrangig angesehen und kaum thematisiert“. Daher könne er die Aufgaben des Vize-Sprechers der Vertretung nicht mehr mit Überzeugung wahrnehmen.
Melzer sagte, bei dem seit Jahren bestehenden Lärmproblem gehe es ihm nicht um Familienfeste im Volkspark oder einmalige Großveranstaltungen. „Es kommt aber allzu oft vor, dass vor einem Event übertrieben lang und sehr laut geprobt wird oder Veranstalter nach dem eigentlichen Programm uns noch stundenlang beschallen.“ Dazu kämen Privatfeten, etwa in den Partygärten, und Ruhestörungen durch Angetrunkene – in diesem Jahr schon an mehr als 30 Tagen. Die Folge seien schlaflose Nächte, speziell an Wochenenden. „Also gerade dann, wenn man Erholung in seiner Wohnung sucht“, so Melzer. Seit mehr als einem Jahr werde das Thema besprochen: „Allerdings hat sich für die Anwohner nicht viel geändert – einige meinen, es sei sogar schlimmer geworden, eine ist deswegen kürzlich weggezogen.“ Abhilfe könnten etwa organisatorische Vorkehrungen oder technische Hilfen schaffen – ohne dass jemand auf Freizeitaktivitäten im Volkspark verzichten müsste. Dies hätten früher auch die andere Interessenvertreter so gesehen und entsprechende Beschlüsse gefasst. „Inzwischen findet das Thema aber keine Mehrheit mehr“, ärgert sich Melzer. Er verwies auf eine schriftliche Umfrage unter Anwohnern vor einem Jahr: Damals hatten sich 63 Prozent über Lärm beschwert – allerdings hatten auch nur 20 Prozent der Angeschriebenen geantwortet.
Chef der Bürgervertretung ist der Potsdamer CDU-Fraktionsvorsitzende Matthias Finken. Den Rücktritt Melzers kommentierte er nicht. Allerdings würde die Vertretung stets nach Lösungen beim Thema Lärm suchen, sagte Finken den PNN. Zugleich müsse man auch jene Anwohner vertreten, für die ein Volkspark mit attraktiven Veranstaltungen zum Wohngebiet gehöre. „Das bringt naturgemäß Belastungen mit sich – doch solange diese sich im Rahmen des Erlaubten bewegen, muss das hingenommen werden.“ Eine Sprecherin des kommunalen Entwicklungsträgers für das Bornstedter Feld sagte, es werde bereits ein Maßnahmenpaket gegen Lärm umgesetzt. Zudem werde Anfang des kommenden Jahres das Ergebnis einer Lärmuntersuchung für den Volkspark feststehen. „Die angebliche Lärmbelastung wird von Anwohnern in sehr unterschiedlicher Weise wahrgenommen“, sagte die Sprecherin. Und auch Finken erklärte: „Es gibt Menschen, die nehmen Lärm so und so wahr.“ Henri Kramer
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