
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Viel Schlaf für die Ausstrahlung
Patrycja Kupka wurde im November „Miss Ostdeutschland“ – jetzt tritt sie als „Miss Germany“ an
Stand:
Schönheit ist nicht messbar – oder doch? Die „Miss Germany Corporation“ (MGC) reklamiert für sich, jährlich die schönste Deutsche zu ermitteln. Dieses Mal bewirbt sich auch eine Potsdamerin um das Siegerinnen-Krönchen: Die 23-jährige Patrycja Kupka aus Marquardt. In diesem Jahr hat sie bereits eine kleine Karriere in Sachen Schönheitswettbewerbe hingelegt: Im Oktober trat sie zur „Miss Spandau“-Wahl an und belegte den zweiten Platz, auch bei der Wahl zur „Miss Potsdam-Mittelmark“ wurde sie zweite. Wenig später, am 24. November, wurde sie zur „Miss Ostdeutschland 2016“ gekürt.
„Für mich ist das ein Kindheitstraum“, sagt Kupka, die in Berlin in einem Immobilien-Unternehmen arbeitet. Schon als Kind habe sie begeistert Miss-Wahlen im Fernsehen verfolgt, zudem habe sie eine große Leidenschaft für das Modeln und Auftreten. „Ich habe sehr lange darauf warten müssen“, sagt Kupka, denn als gebürtige Polin durfte sie nicht zu Miss-Wahlen in Deutschland antreten. Erst dieses Jahr war ihre Einbürgerung vollendet: „Sofort nachdem ich den Pass erhalten hatte, habe ich mich beworben.“
Etwa 4500 Mädchen und Frauen haben sich für die bundesweiten Vorwahlen zur „Miss Germany“ beworben, die am 18. Februar im Europa-Park Rust gekürt wird. Kupka gehört zu den 22 Kandidatinnen, die es in die Endauswahl geschafft haben. Neben der deutschen Staatsangehörigkeit mussten die Bewerberinnen folgende Bedingungen erfüllen: „Ledig, keine Kinder, 16 bis 29 Jahre, keine Oben-Ohne- oder Nacktaufnahmen dürfen vorhanden sein“, zählt Simone Zimmermann, Sprecherin der MGC, auf.
Vor der Wahl werden alle Kandidatinnen vom 31. Januar bis zum 9. Februar zusammen in das „Miss Germany Camp“ auf der Kanaren-Insel Fuerteventura fliegen, wo unter anderem Fotoshootings, Videoclips, ein Benimmkurs, Laufstegtraining, Fitness-Kurse und Fernseh-Aufzeichnungen durchgeführt werden. Kupka geht selbst in ihrer Freizeit ins Fitness-Studio und achtet auf ihre Figur, ihre wichtigste Vorbereitung sei jedoch: Schlafen. „Viel Schlaf ist gut für die Ausstrahlung“, ist Kupka überzeugt. Auf die komme es bei einer Miss-Wahl an, und auf das Lächeln: „Das vergessen viele Mädels, wenn sie auf der Bühne stehen“, sagt Kupka.
Die Kriterien, nach der die Jury am Ende entscheidet, sind eher subjektiver Natur: „Wie kommen die jeweiligen Damen auf der Bühne rüber, wie verhalten sie sich im Interview?“, sagt Zimmermann. „Ferner kommt es neben Schönheit und Charme auf eine sympathische Ausstrahlung an.“ Auch Kupka betont: „Es ist nicht wirklich wichtig, dass man gut aussieht, wichtig ist das Gesamtpaket.“
Welche Aufgaben die Kandidatinnen bekommen werden, weiß Kupka noch nicht. Bei den bisherigen Wahlen, an denen sie teilgenommen hat, musste sie unter anderem tanzen, im Bikini oder im Abendkleid auftreten. Wichtig ist auch das kurze Interview, in denen sich die Teilnehmerinnen vorstellen und etwas über ihre Hobbys erzählen müssen: Kupka zum Beispiel backt gerne Kuchen, macht Sport und interessiert sich für Mode. Sie hat sogar einen Instagram-Account mit über 800 Followern, auf denen sie regelmäßig Fotos von sich postet, auf denen sie zum Beispiel ihre neuesten Modeeinkäufe präsentiert. „Ich mache das nicht, um berühmt zu werden“, sagt Kupka. Aber es mache ihr Spaß und sie habe den Ehrgeiz, ihren Fans und Followern regelmäßig neue Fotos zu liefern.
Was passiert, wenn sie tatsächlich zur „Miss Germany“ wird, weiß sie noch nicht genau: „Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Es ist für mich eine Ehre, überhaupt so weit gekommen zu sein.“ Wenn Kupka gewinnt, dürfte sich ihr Leben für ein Jahr komplett ändern: „Miss Germany“ zu sein ist ein Vollzeitjob, Hunderte Termine sind zu absolvieren, von Autogrammstunden über Empfänge bis hin zu Produktpräsentationen, Modeschauen und Werbung. „Weil die ,Miss Germany’ während ihrer einjährigen Amtszeit unser Land bei offiziellen Terminen im In- und Ausland präsentiert, muss sie sich für diese Zeit aus dem Beruf oder der Schule rausnehmen“, erklärt Simone Zimmermann. Klingt stressig, ist aber auch lukrativ: Als „Miss Germany“ kann man im Jahr bis zu 100 000 Euro verdienen. Das komme natürlich auch darauf an, ob man für Werbeagenturen buchstäblich attraktiv ist: „Nicht jede ,Miss Germany’ bekommt so viele Aufträge“, sagt Kupka.
Für sie gehe es in erster Linie um die Erfahrung – und um den Spaß. Auch ihre Familie und ihre Freunde unterstützen sie bei ihrer Kandidatur und wollen sie bei der Wahl anfeuern, bei der die Teilnehmerinnen vor über 750 Zuschauern auftreten werden. Und falls Kupka am 18. Februar am Ende des Abends gewinnt, wäre dies für sie ein doppelter Grund zum Feiern: Am 19. Februar hat sie nämlich Geburtstag.
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