ATLAS: Viel zu wenig
Henri Kramer wünscht der Demo für Jugendkultur ganz viele Teilnehmer
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Ein Ehepaar zieht ins hübsche Potsdam und klagt, weil es sich von einem Bolzplatz gestört fühlt. Noch ein Raum weniger für die Jugend. Die Nachricht passt ins Bild dieser Stadt, die ihren Nachwuchs ausgrenzt. Der Eindruck dabei ist aber noch ein anderer: Wenn renitente Einwohner nicht gegen junge Leute vorgehen, sind es Politik und Verwaltung. Es gab einfach zu viele ähnliche Nachrichten gegen die Jugend dieser Stadt in der jüngeren Vergangenheit. Ein Auswahl: Der ungeeignete Schulstandort Pappelallee, der dennoch beschlossen wurde, um Investoreninteressen nicht zu gefährden. Als vor kurzer Zeit der äußerst erfolgreiche Spartacus schließen musste, kam kein Politiker oder Verwaltungsmensch auf die einfache Idee, vielleicht mit mehr Geld an dieser Stelle doch noch das Haus zu erhalten. Jetzt steht noch der Lindenpark auf der Kippe – und das Waschhaus in der ätzend auf schick getrimmten Schiffbauergasse. Und wer glaubt nach so einer erweiterbaren Liste von Meldungen ernsthaft daran, dass die Stadt sich für das Archiv-Jugendzentrum in der Leipziger Straße einsetzen wird, wenn die Speicherstadt ausgebaut wird!? So sind der morgigen Demo junger Leute für ihre Anliegen möglichst viele Teilnehmer zu wünschen. Die Entscheider in der Stadt sollen sehen, dass sie vor der Wahl viel zu wenig für Potsdams Jugend tun. Viele Kita-Plätze für die Kinderfreundlichkeits-Statistik sind nicht alles.
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