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Eine ViP-Straßenbahn am Hauptbahnhof. (Symbolbild)

© Andreas Klaer

Viele neue Fahrgäste durch Deutschlandticket: Abo-Rekord für Potsdamer Verkehrsbetriebe

Seit dem 1. Mai gilt das neue Ticketsystem auch in Potsdam. Der ViP zieht eine positive Zwischenbilanz – stöhnt aber unter zusätzlicher Belastung.

Das seit Anfang Mai geltende Deutschlandticket sorgt für eine Abo-Schwemme beim Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP). Inzwischen habe man schon mehr als 9000 solcher Tickets verkauft, sagte ViP-Vertriebsleiter Jörg Mühling am Dienstag vor Journalisten. Darunter seien 4400 Neukunden und 4700 Personen, die bisherige Abos wechselten. Damit habe der ViP nun fast 29.000 Abo-Kunden. „So viele hatten wir noch nie“, sagte Mühling.

Die Kehrseite des Erfolgs: Das neue System habe für den ViP, aber auch für andere Nahverkehrsanbieter, für erheblichen administrativen Aufwand gesorgt. Sonst habe das Unternehmen nur circa 1000 Vorgänge rund um Abos pro Monat bearbeiten müssen – nun aber in wenigen Wochen die neunfache Zahl mit derselben Personalstärke. Diese Rahmenbedingungen seien von der Bundespolitik bei der Einführung des deutschlandweit gültigen Tickets, das derzeit 49 Euro pro Person kostet, so gesetzt worden, hieß es von den ViP-Vertretern kritisch. Generell sei, weil das Ticket monatlich kündbar ist, ein höherer Aufwand für die Verkehrsbetriebe zu erwarten.

Unklar sei noch, wie sich das neue Ticket finanziell auswirke. Der ViP hatte im Vorfeld die Potsdamer gebeten, bei dem kommunalen Unternehmen zu kaufen – damit die Einnahmen dorthin fließen. Das hätten offenbar viele Bewohner der Stadt berücksichtigt, hieß es von dem Unternehmen.

Zu größeren Effekten beim Fahrgastaufkommen konnten die ViP-Vertreter bei dem Pressegespräch noch nichts sagen. Allerdings lägen die Zahlen in Potsdam generell fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. In den nächsten Monaten wolle man mit zusätzlichen Verstärkerfahrten Kapazitätsengpässe von und nach Drewitz entgegenwirken, hieß es weiter. Leicht wird das aber nicht: Seit Monaten kämpft der ViP mit einem Personalengpass bei Fahrern. Dies liege auch an der regionalen Konkurrenz mit anderen Verkehrsdienstleistern.

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