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Mehr Platz für Fußgänger. Bis zum Bassinplatz könnte künftig die Fußgängerzone in der Brandenburger Straße reichen. Das prüft derzeit die Stadtverwaltung. Eine autofreie Innenstadt soll es jedoch auch künftig nicht geben.

© Andreas Klaer

Neues Verkehrskonzept für Innenstadt Potsdam: Viele Probleme, kaum Lösungen

Autos, Fußgänger und Radfahrer kommen sich in der Innenstadt Potsdam oft in die Quere. Die Verwaltung arbeitet nun an einem neuen Verkehrskonzept. Die Fußgängerzone in der City könnte erweitert werden.

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Potsdam - Fußgänger und Radfahrer, die sich unsicher fühlen und zu viel Durchgangsverkehr – auf Potsdams Straßen und Wegen kommt man sich schnell in die Quere. Derzeit arbeitet die Verwaltung deshalb an einem neuen Verkehrskonzept. Im Frühjahr 2016 könnte es beschlossen werden. Am Mittwochabend stellte Dirk Volkmann, der im Rathaus für die Verkehrsentwicklung zuständig ist, dem SPD-Ortsverein Potsdam-Mitte/Nord einen Zwischenstand vor. Bis zum Jahr 2025 könnten die Änderungen Schritt für Schritt umgesetzt werden. Die PNN geben einen Überblick.

Autoverkehr

Hauptproblem ist der Durchgangsverkehr. Eine Verkehrszählung habe zum Beispiel ergeben, dass 65 Prozent der Autos auf der Gutenbergstraße Durchgangsverkehr sind. Von Norden nach Süden durch die Hebbelstraße sind es 74 Prozent. Offenbar sei die Abkürzung durch die Innenstadt nach wie vor attraktiver als die Umfahrung. Ideen gibt es für Schwellen und Poller, eine Lösung für das Problem aber noch nicht. Zumindest in zwei Querstraßen der Brandenburger Straße sollen noch in diesem Jahr testweise Poller aufgestellt werden. Damit soll verhindert werden, dass Autos illegal durch die Fußgängerzone fahren. Ziel sei aber auch nicht die autofreie City, betont Volkmann.

Fußgänger

Sichtbarste Änderung könnte eine Verlängerung der Fußgängerzone in der Brandenburger Straße sein. Sie soll künftig nicht mehr an der Friedrich-Ebert-Straße enden, sondern bis zum Bassinplatz reichen. Dabei muss es jedoch nicht bleiben: Auch andere Bereiche der Innenstadt würden geprüft. Indem Fußgänger in der Innenstadt mehr Platz bekommen, soll die Aufenthaltsqualität gestärkt werden. Davon soll mittelbar auch der Potsdamer Einzelhandel profitieren. Als problematisch wird auch der Platzmangel für Fußgänger auf den Gehsteigen in der Friedrich-Ebert-Straße angesehen, wo es besonders in den Sommermonaten eng wird, wenn Werbeschilder und Tische von Cafés und Restaurants den wenigen Platz rauben. Eine große Lösung dafür scheint nicht in Sicht. Zufrieden ist man in der Stadtverwaltung mit der Mittelpromenade der Hegelallee, die sich Fußgänger und Radfahrer teilen. Das sei ein guter Kompromiss. In den allermeisten Fällen funktioniere die gegenseitige Rücksichtnahme. Es gibt laut Volkmann erstaunlich wenige Unfälle.

Radfahrer

Viele Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern gibt es hingegen in den Nebenstraßen der nördlichen Innenstadt. Fahrradfahrer seien häufig auf den Bürgersteigen unterwegs. Ursache sei das Kopfsteinpflaster der meisten Straßen. Einer Asphaltierung der Fahrbahnen stehen jedoch Hürden des Denkmalschutzes entgegen. Platzmangel gibt es auch für Radfahrer in der Friedrich-Ebert-Straße. Etwa 2000 Radfahrer seien zwischen Nauener Tor und Langer Brücke täglich unterwegs. Ein Grund für die Überlastung ist auch, dass eine zweite leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung für Radfahrer durch die Innenstadt fehle, sagte Volkmann. Eine Lösung gibt es auch dafür nicht. Grundsätzlich gehöre es aber zu den Zielen der städtischen Verkehrspolitik, mehr Potsdamer zum Radfahren zu bringen. Deshalb soll es mehr Abstellanlagen in der City geben, die Pläne werden noch konkretisiert.

Öffentlicher Nahverkehr

Größtes Problem sei, dass die Tramhaltestellen Nauener Tor und Brandenburger Straße nicht barrierefrei sind. Außerdem fehle eine Bushaltestelle in der Breiten Straße Ecke Dortustraße. Und am Platz der Einheit / West seien die Bushaltestellen zu weit von der Tramhaltestelle entfernt. Wann es Abhilfe gibt, ist ungewiss.

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