Verkehr in Potsdam: Viele Räder stehen still
Baustellen auf Schienen und Straßen im Potsdamer Stadtgebiet sorgen ab Montag für erheblich Einschränkungen für Auto- und Tramfahrer
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Ab Montag brauchen Potsdamer viel Geduld, um in der Stadt voranzukommen. Ursache dafür ist allerdings kein Streik, sondern zahlreiche neue Baustellen. So wird das Potsdamer Straßenbahnnetz zwei Wochen lang in ein Nord- und ein Südnetz geteilt. Die Tram ist zwischen Platz der Einheit und Waldstadt (Eduard-Claudius-Straße) unterbrochen, weil der Verkehrsbetrieb an mehreren Schienenabschnitten baut. Damit ist der Potsdamer Hauptbahnhof nicht mit der Straßenbahn zu erreichen. Als Ersatz sollen Busse fahren.
Von der Unterbrechung der Strecke betroffen sind die Tramlinien 91, 92, 93, 96 und 99. Zwischen Platz der Einheit, Hauptbahnhof und den Haltestellen Eduard-Claudius-Straße/Heinrich-Mann-Allee beziehungsweise Magnus-Zeller-Platz werden Ersatzbusse fahren. Passagiere müssen sich wegen der veränderten Abfahrtszeiten für die Busse auch auf Verzögerungen bei Anschlussfahrten einstellen, teilte der Verkehrsbetrieb (ViP) mit. Die Einschränkungen gelten vom 20. Oktober bis 24. Oktober sowie vom 27. Oktober bis zum 30. Oktober jeweils von 9 bis 15 Uhr; am dazwischenliegenden Wochenende sogar durchgehend von Freitag 20 Uhr bis Betriebsschluss Sonntag. Für die Haltestelle Friedhöfe wird in Richtung Innenstadt eine Ersatzhaltestelle an der Einmündung Am Alten Friedhof eingerichtet. Die Haltestellen Sporthalle, Kunersdorfer Straße, Waldstraße/Horstweg werden zu den Haltestellen des Nachtbusses am Straßenrand verlegt.
Die tatsächlichen Baustellen befinden sich in der Mitte und am Hauptbahnhof: In der Gleiskurve vom Hauptbahnhof zur Heinrich-Mann-Allee wird der Verkehrsbetrieb in den Schulferien zwei Weichen austauschen. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Arbeiten bereits in den Sommerferien durchzuführen, so ViP-Sprecher Stefan Klotz. Doch der Termin konnte nicht eingehalten werden, weil es einen Lieferengpass beim Hersteller gegeben habe. Die Kosten für den Austausch liegen zwischen 150 000 und 200 000 Euro.
Die zweite Baustelle ist die Gleiskurve am Landtagsschloss. Seit dem 6. Oktober wird dort die Schienentrasse erneuert, über die normalerweise auch Busse fahren. Die bisher verwendeten Steine hatten die Belastung durch die bis zu 18 Tonnen schweren Gelenkbusse des Verkehrsbetriebs nicht ausgehalten. Bis zum 2. November wird deshalb die gepflasterte Strecke auf der gesamten Länge asphaltiert. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 300 000 Euro. Den größten Teil davon übernimmt eine Versicherung. In den kommenden zwei Wochen werde dort mit Großgeräten an der Asphaltierung gearbeitet, so Klotz.
Auch auf den Straßen wird es eng. Denn es wird an mehreren zentralen Knotenpunkten gleichzeitig gebaut. So wird die Heinrich-Mann-Allee wegen der Gleisbauarbeiten des ViP zwischen Friedhofsgasse und Brauhausberg voll gesperrt. Der Verkehr stadtauswärts wird über die parallele Parkspur umgeleitet. In Richtung Innenstadt sollen die Autos über die Friedhofsgasse und die Friedrich-Engels-Straße umgeleitet werden. Doch auch dort wird gebaut: Wegen Leitungsarbeiten am Leipziger Dreieck gibt es in der kommenden Woche nur eine Spur in der Friedrich-Engels-Straße in Richtung Babelsberg.
Unterdessen müssen sich Autofahrer auch in der Breiten Straße zwei Wochen lang auf Stau einstellen. Wegen Schachtarbeiten wird in Höhe Schopenhauerstraße eine Spur in Richtung Zeppelinstraße dicht gemacht. Außerdem ist die Rechtsabbiegespur in die Schopenhauerstraße gesperrt. Wegen Straßenbauarbeiten an der Kreuzung von Schopenhauerstraße und Zur Historischen Mühle wird ab Montag für zwei Wochen die Zufahrt in den Voltaireweg gesperrt.
In der zweiten Ferienwoche droht auch in der Behlertstraße Staugefahr. Zwischen Berliner Straße und Mangerstraße wird ein Trinkwasseranschluss gebaut. Deshalb wird vom 27. bis zum 30. Oktober eine Fahrspur gesperrt.
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