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Landeshauptstadt: Viele tote Tiere in der Havel befürchtet Stadt sucht nach Ölunfall Experten für Säuberung
Innenstadt - Nach dem Ölunfall am Pfingstsonntag auf der Havel am Hinzenberg ist das Ausmaß des Schadens noch offen. Die Stadtverwaltung suchte am Dienstagnachmittag noch nach einer Spezialfirma, die die Säuberung der Sportboote und die Entsorgung der abgestorbenen Seerosen übernimmt.
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Innenstadt - Nach dem Ölunfall am Pfingstsonntag auf der Havel am Hinzenberg ist das Ausmaß des Schadens noch offen. Die Stadtverwaltung suchte am Dienstagnachmittag noch nach einer Spezialfirma, die die Säuberung der Sportboote und die Entsorgung der abgestorbenen Seerosen übernimmt. Die Kosten sind derzeit noch unklar. Die Stadt übernehme die Säuberung als Ersatzvornahme, bis der genaue Verursacher geklärt ist, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Dienstag. Die Wasserschutzpolizei hat Ermittlungen wegen Gewässerverunreinigung aufgenommen.
Am Sonntag waren beim Betanken des Flusskreuzfahrtschiffes „MS Saxonia“ rund 800 Liter Öl in den Fluss gelaufen. Offenbar passten die Systeme der „Saxonia“ und des Tankschiffes nicht zueinander. Nach Polizeiangaben hatte das Fahrgastschiff ein Tankschiff zum Bunkern von Kraftstoff geordert. „Weil die Tanksysteme der beiden Schiffe nicht kompatibel waren, hätte der Maschinist den Tankvorgang überwachen müssen“, sagte Polizeisprecher Mike Holzmann. Der Mann habe aber seinen Posten verlassen und der Tank sei übergelaufen. Das Hotelschiff konnte danach die Fahrt fortsetzen.
Die Feuerwehr habe durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindert, so Brunzlow. Zwei Ölsperren wurden ausgelegt, Öl abgesaugt und Bindemittel verteilt, das das Öl aufsaugen soll. Ein etwa 30 mal 40 Meter großer Abschnitt müsse gereinigt werden. Eingesetzt wird unter anderem ein Spezialboot. Geklärt werden muss noch, wie verschmutzt das Schilf ist.
Mitarbeiter der Tierrettung Potsdam hatten nach dem Unglück zudem ein gutes Dutzend völlig ölverschmierter Stockenten und Blesshühner eingefangen. „Dort herrscht ein höllischer Gestank“, sagte Michael Breuer, Vorsitzender der Potsdamer Tierrettung. In Hamburg werden die Tiere jetzt gesäubert und wieder aufgepäppelt. Die Zahl geschädigter oder verendeter Tiere dürfte jedoch höher liegen, so Breuer. Verschmutzte Seerosen seien innerhalb eines Tages abgestorben, weil der Kraftstoff das Chlorophyll in den Blättern verätze.
Es sei durchaus üblich, große Fahrgastschiffe mithilfe von Tankschiffen auf dem Fluss zu betanken, hieß es. Die Potsdamer Weisse Flotte betankt ihre Schiffe an einer eigenen Tankstelle in der Großen Fischerstraße. Für die Kreuzfahrtschiffe sei diese jedoch zu klein, teilte die Weisse Flotte mit. Marco Zschieck
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