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Landeshauptstadt: Vier Millionen Euro für „strahlende“ Zukunft

Radiologische Abteilung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ nach Modernisierung führend in der Region

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Radiologische Abteilung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ nach Modernisierung führend in der Region Von Kay Grimmer Innenstadt. Dem Klinikum „Ernst von Bergmann“ stehen strahlende Zeiten bevor. Zumindest in der Radiologie. Gestern eröffneten der ärztliche Direktor Professor Hubertus Wenisch sowie der Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, Privat-Dozent Dr. Johannes Hierholzer in Gegenwart der Aufsichtratsvorsitzenden des Klinikums und Sozialbeigeordneten Elona Müller die renovierte Abteilung und nahmen Großgeräte in Betrieb. Über vier Millionen Euro wurden für die Modernisierung verwendet. In einem Jahr Bauzeit bei laufendem Betrieb wurde der gesamte Bereich der Radiologie saniert und die Großgeräte eingebaut. Währenddessen wurden bestimmte Untersuchungen in Container ausgelagert. Mit dem Mehrzeilen-Computertomographen, dem Hochleistungs-Kernspintomographen und weiteren modernen Durchleuchtungsgeräten sei nun eine verbesserte, zügigere und eine für den Patienten deutlich strahlenschonendere radiologische Versorgung möglich, erklärte der ärztliche Direktor Wenisch. Beim gestrigen Rundgang zeigte sich Elona Müller begeistert über die neuen Möglichkeiten der Diagnostik: „Mit den neuen Geräten hat das Klinikum einen weiteren Meilenstein zum modernen und konkurrenzfähigen Schwerpunkt-Krankenhaus für Potsdam und Umgebung genommen.“ Besonders der Patient profitiere von den Verbesserungen. Rund 85000 radiologische Untersuchungen wurden 2003 von den Mitarbeitern durchgeführt. Gerade für letztere verändern sich die Arbeitsanforderungen enorm, sagte deren Chefarzt Dr. Johannes Hierholzer – der in Kürze von der Berliner Charité den Titel eines außerordentlichen Professors verliehen bekommt. „Der Patientenkontakt wird weniger, jedoch erhöht sich die Bearbeitungszeit der Untersuchungsergebnisse.“ Als Beispiel führte er den neuen Computertomographen an. Während frühere Geräte pro Aufnahme jeweils nur eine „Scheibe schnitten“, schießt der neue Tomograph gleich zehn Scheibchenbilder. So kann in knapp einer Minute ein gesamter Körper gescannt werden. „Und diese Scans sind gestochen scharf“, so Hierholzer. Dann sind 1500 Bilder gespeichert, die der Computer beliebig zu 2D- und 3D-Darstellungen zusammensetzt. Die Zeit am Computer erhöhe sich, „die Mitarbeiter mussten für die neuen Geräte nachgeschult werden.“ Es sei wie der Wechsel vom Radio zur Stereoanlage, vergleicht Hierholzer. „Die Grundfunktionen kennt man, aber die neuen Möglichkeiten müssen erlernt werden.“ Mit dem ebenfalls erworbenen Hochleistungs-Kernspintomographen ist das Klinikum jetzt das regional einzige Krankenhaus, bei dem eine Kernspin-Mammographie – eine Untersuchung der weiblichen Brust ohne Röntgenstrahlen – möglich sei, so Hierholzer weiter. „Zwar ersetzt das nicht die normale Mammographie, ist aber für besondere Untersuchungen hervorragend.“ Als Beispiel führt der Chefarzt die Untersuchung bei jungen Frauen an, deren Brustgewebe noch sehr fest sei. „Bei einfacher Mammographie ist der Unterschied zwischen Brustgewebe und einem Tumor, der auch aus festem Gewebe besteht, schwer zu erkennen.“ Mit der Kernspin-Mammographie könne man mittels Ausschlussverfahren genauere Diagnosen machen. „Wenn nichts zu erkennen ist, wird mit ziemlicher Sicherheit auch nichts sein.“ Besonders kostenintensiv ist die Zusatzausstattung des Kernspin-Tomographen. Da anstelle von Röntgenstrahlen ein hochfrequentes magnetisches Wechselfeld eingesetzt wird, musste die gesamte Ausstattung anti-magnetisch sein. Bei der Besichtigung wurde glücklicherweise vorgewarnt. Schlüssel und Kleingeld, alles zieht der Riesenmagnet an. Und die Scheckkarte wird automatisch entladen.

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