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Landeshauptstadt: Vier Sterne für ein Kinderdorf

Alexander Dressel kocht für Benefizprojekt

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Aus dem Service-Klub wird am Sonntag ein Servier-Klub: Mitglieder und ehemalige Mitglieder des Round Table Potsdam wollen beim „Vier Sterne Charity Dinner“ zugunsten des SOS Kinderdorfs in der Stadt Brandenburg die Gäste selbst bedienen. Die 150 Karten für das festliche Essen im La Manège im Kutschstallhof sind bereits verkauft, sagt Round-Table-Präsident Sebastian Schornberg.

Der Gedanke, Benefiz mit Geselligkeit und Genuss zu verbinden, ist nicht neu. Der Erlös vergangener Spendenessen ging an den Verein Clownsprechstunde am evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde-Teltow. In diesem Jahr soll fast der gesamte Betrag aus dem Kartenverkauf, etwa 15 000 Euro, dem SOS Kinderdorf in Brandenburg gespendet werden. „Viele von uns sind junge Väter, das hat uns beeindruckt, was dort geschieht“, so Schornberg. Konkret soll mit dem Geld die Internetverkabelung erweitert werden. Bisher hat nur das Büro im Hauptgebäude einen Internetanschluss. „Die Kinderdorf-Mütter haben umfangreiche Dokumentationspflichten, auch die einzelnen Häuser müssen endlich vernetzt werden, das würde den Mitarbeitern die Arbeit sehr erleichtern“, sagt Schornberg.

Damit das Spenden auch bekömmlich ist, sorgen sich am Sonntag Jazz-Musiker – und vor allem vier Sterne-Köche um die Gäste. In der Küche stehen André Münch aus dem Gutshaus Stolpe, Matthias Diether aus dem First Floor im Hotel Palace Berlin, Karl Wannemacher aus dem Alt Luxemburg in Berlin und der Potsdamer Alexander Dressel vom Hotel Bayrisches Haus. Allesamt schieben am Sonntag eine zusätzliche Nachtschicht.

Dressel, 2005 erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, kocht zum zweiten Mal für die Gäste des Round Table. Er ist am Sonntag für den Hauptgang verantwortlich. „Wir unterstützen uns natürlich gegenseitig in der Küche, es geht hier ja vor allem darum, ein gutes Produkt für die Gäste zu kreieren“, sagt der 42-Jährige. Er bringt – zum leichteren Arbeiten in der fremden Küche - seine eigenen Messer, eine Auswahl Pinzetten und seinen speziellen Soßenlöffel mit. Um die 150 Portionen möglichst zeitgleich fertig zu bekommen, bekommt er noch Hilfe von einem Mitarbeiter.

Gekocht wird am Sonntag Gespicktes Perlhuhn mit Steinpilzen und Limone – eine Kreation extra für die Gäste des Benefizevents. „Das gibt’s nicht bei uns im Bayrischen Haus“, sagt der Star-Koch. Dass er einen Sonntagabend opfert, sei für ihn normal. „Ich habe drei Kinder, die sind alle gesund und darüber bin ich sehr froh“, sagt Dressel. „Ich kann in meinem Beruf leider nicht so viel Zeit mit ihnen verbringen wie ich gern möchte. Aber deshalb bin ich solchen Themen gegenüber grundsätzlich sehr aufgeschlossen. Das ist auch ein Stück soziale Verantwortung, die ich gern übernehme“, so Dressel.

Ganz uneigennützig ist sein Einsatz am Herd dennoch nicht. Er freue sich auch, Kollegen zu treffen, die er bisher nur namentlich kennt. „Man schaut dann, was die so machen, das ist immer reizvoll.“

www.rt190.de

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