Von Michael Meyer: Viertes Duell fernab von Fernost
Yuki Nagasato und Kozue Ando kicken in Potsdam
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In der nächsten Woche werden sie wieder ungezwungen miteinander telefonieren und sich E-Mails schreiben können wie in den vergangenen Monaten. Zunächst aber müssen Yuki Nagasato und Kozue Ando am Sonntag im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion noch ihr viertes Duell fernab von Fernost innerhalb von dreieinhalb Wochen führen – mit dem Halbfinal- Rückspiel der Champions League. In der liegt Ando mit dem FCR Duisburg nach dem Hinspiel 1:0 vorn, doch Nagasato will mit Turbine Potsdam übermorgen doch noch ins Endspiel am 20. Mai im Estadio Coliseum Alfonso Pérez des Madrider Vororts Getafe einziehen.
Yuki Nagasato (22 Jahre) und Kozue Ando (27) spielen seit dieser Rückrunde als erste Japanerinnen für den Deutschen Frauenfußball-Meister Turbine, der der erfolgreichen Titelverteidigung nahe ist, und seinen ärgsten Verfolger Duisburg. Beide sind ähnliche Typen – und unterscheiden sich doch. „Ando ist mehr die Torjägerin, Nagasato mehr die Allrounderin“, sagt Potsdams Trainer Bernd Schröder, der „seine“ Japanerin etwas im Vorteil sieht, „denn sie ist noch jünger und hat ihre Möglichkeiten bei weitem noch nicht ausgeschöpft“. In der Meisterschaft feierte die Neu-Potsdamerin einen 2:1-Heimsieg über den FCR, in DFB-Pokal- und Champions-League-Halbfinale bejubelte die Neu-Duisburgerin jeweils 1:0-Siege über Turbine. Und während in der J-League, der 1. japanischen Liga, Nagasato in den vergangenen Jahren 88 Mal für NTV Beleza Tokio (62 Tore) sowie Ando 80 Mal für die Urawa Reds Ladys Saitama (50 Tore) kickten, gehen beide in der Nationalmannschaft gemeinsam auf Torejagd.
„Dort spielen Kozue rechts und ich im Angriff oder Kozue im Angriff und ich im Mittelfeld“, erklärt Nagasato die Aufgabenteilung im Nationaldress, in dem Nagasato bisher 30 Mal auflief (18 Tore), Ando bislang 61 Mal (10). Gemeinsam unterlagen sie mit Japan 2008 in Peking das Spiel um Platz drei gegen Deutschland mit 0:2. Nun sollen die beiden hier Erfahrungen im europäischen Fußball sammeln, die Japan dann bei der Frauen-WM 2011 in Deutschland nutzen will, unter Umständen auch schon vom 19. bis 30. Mai dieses Jahres bei den 17. Asien-Meisterschaften in China. Hier bleiben darf in jener Zeit nur, wer im DFB- und Champions-League-Finale steht.
Und in das wollen am Sonntag sowohl Potsdam als auch Duisburg. „Wir können es noch schaffen“, meint Yuki Nagasato mit Zuversicht. Schließlich hat sie in der Champions League bereits zweimal getroffen, ihre Landsfrau noch nicht.
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
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