Landeshauptstadt: Villa Carlshagen wird ab 2013 umgebaut
Grundstein für Wohnheim-Anbau im Sportpark Luftschiffhafen gelegt. Weitere Projekte in Planung
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Potsdam-West - Weitere Entwicklungsschübe für den Potsdamer Sportpark Luftschiffhafen in diesem Jahr: Während am Montag nach einjähriger Verzögerung der Grundstein für einen Wohnheimneubau gelegt werden konnte, scheint auch eine Sanierung der historischen Villa Carlshagen in greifbare Nähe gerückt zu sein. „Wir erwarten noch in diesem Monat die Baugenehmigung“, erklärte Victor Stimming, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), am Rande der Grundsteinlegung auf PNN-Anfrage. „Mit Sicherheit“ werde der Umbau der Villa Carlshagen noch in diesem Jahr beginnen, kündigte der IHK-Präsident an. Erst in der Vorwoche war die Kanuscheune am Luftschiffhafen nach zweijähriger Bauzeit an den Kanu-Club Potsdam übergeben worden. Weitere Projekte des Sportparks stehen in den Startlöchern. Hier die Vorhaben im Einzelnen:
Wohnheimneubau
Der Sechsgeschosser, für den am Montag der Grundstein gelegt wurde, wird nach seiner Fertigstellung im Sommer kommenden Jahres 150 Kindern- und Jugendlichen der Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“ ein Zuhause bieten. Bauherr ist die städtische Pro Potsdam GmbH, deren Chef Horst Müller-Zinsius die Baukosten mit 7,2 Millionen Euro bezifferte, wovon 2,5 Millionen Euro vom Land Brandenburg stammen. Weitere 1,75 Millionen Euro steuert der Bund bei. Etwa drei Millionen Euro übernimmt die Pro Potsdam. Das neue Wohnheim wird barrierefrei sein und auch behinderten Sportlern Unterkunft bieten. „Das bringt das Thema Inklusion im Sport voran“, erklärte Brandenburgs Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Martina Münch (SPD).
Villa Carlshagen
Die Sanierung der im Jahr 1900 im klassizistischen Stil als Sommersitz für den jüdischen Bankier Carl Hagen errichteten Villa Carlshagen ist lang herbeigesehnt worden – nun scheint es so weit: Die IHK, die die Ruine Anfang 2012 erwarb, will die Villa Carlshagen Ende 2014 als Schulungs- und Tagungshaus eröffnen. Insbesondere sollen auf dem 10 000 Quadratmeter großen Grundstück ergänzende Bildungsangebote für Jugendliche angeboten werden, etwa im Rahmen der Initiative „Mach es in Brandenburg“, wie IHK-Präsident Stimming erklärte. Für das Baugenehmigungsverfahren habe die IHK ihre „Hausaufgaben gemacht“; gleich nach der Erteilung der Baugenehmigung werde die Sanierung ausgeschrieben. Derzeit, so Stimming, sei eine Restauratorin zur Bestandsaufnahme in der leer stehenden Villa, die bis 1990 als Kinderklinik für Radiologie diente.
Parkhaus für den Sportpark
Die zur Holding Pro Potsdam gehörende Luftschiffhafen GmbH will nach der Fertigstellung der MBS-Arena im Januar 2012 nun auch ein Parkhaus für den Sportpark errichten. „Wir hoffen, noch 2013 mit dem Bau beginnen zu können“, erklärte Andreas Klemund, Geschäftsführer der Luftschiffhafen Potsdam GmbH, auf PNN-Nachfrage. Klemund zufolge befindet sich das Vorhaben mit geplanten 196 Stellplätzen in der Genehmigungsplanung: „Es wird kein Luxusparkhaus sein.“ Es gebe Sichtachsen und Fledermäuse zu berücksichtigen. Die Höhe des Parkhauses werde bestimmt durch die lediglich dreigeschossige Bebauung auf der gegenüberliegenden Seite der Zeppelinstraße.
Wunsch nach neuer Turnerhalle
Er hoffe, dass dem Wohnheimanbau bald eine neue Turnerhalle folgen wird, erklärte Müller-Zinsius. Allerdings, im Doppelhaushalt des Landes sind Klemund zufolge noch keine Mittel für eine neue Turnerhalle eingeplant. „Wir kämpfen jetzt dafür, dass es 2015 möglich ist“, sagte Klemund den PNN. Geplant sei ein Neubau, um hohe Baustandards realisieren zu können. Die sich in einem desolaten Zustand befindende, in den 1960er-Jahren errichtete Turnerhalle sei „der größte Energiefresser auf dem Gelände“, so Klemund, und werde momentan „gerade noch so am Leben erhalten“.
Werferhaus und Wohnen
Nach der Fertigstellung des neuen Werferhauses spätestens im Oktober dieses Jahres schließt sich Klemund zufolge die Sanierung des sogenannten Nebenstadions an. Die Kosten hierfür bezifferte Klemund mit 1,3 Millionen Euro. Laut Pro-Potsdam-Sprecher Sebastian Scholze sollen bis 2014 auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück 20 Reihen- und Stadthäuser errichtet werden.
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