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Neue Bewegungsfreiheit in Potsdams erster Schlafkita Fridolin.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Villa der Schlafkita „Fridolin“ saniert

Modernisierung kostete 1,2 Millionen Euro / 18 Kita-Plätze mehr genehmigt

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Nauener Vorstadt - „Ein 20 Jahre lang erhoffter Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte Waltraud Sawade mit brüchiger Stimme. Die Bundesverdienstkreuz-Trägerin und Ehrenvorsitzende des Vereins „Frauen in der Lebensmitte“ konnte gestern Wiedereinzug feiern: Die Kita „Fridolin“ in der Alleestraße ist komplett saniert. Gestern wurde der Abschluss der Bauarbeiten und der Umzug der Kindertagesstätte aus ihrem Übergangsquartier in der Pappelallee zurück in die Alleestraße gefeiert.

Ohne die 67-jährige Waltraud Sawade, jahrelang Chefin des Vereins und als Kindergartenerzieherin auch Leiterin der Kita „Fridolin“, dürfte die Einrichtung wohl kaum noch existieren. Sawade hatte mit ihrer „Schlafkita“ als erste in Potsdam Betreuung über die normalen Kita-Öffnungszeiten hinaus angeboten. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der gestern zur Wiedereröffnung gekommen war, hob Sawades Hartnäckigkeit hervor. Sie halte stets an ihrem Ziel fest, trotz Schwierigkeiten.

Das gilt auch für die Sanierung der „Fridolin“-Villa: Sie war nicht einfach, selbst als die Finanzierung durch Spenden und städtische Unterstützung gesichert war. Architekt Dieter Ahting sagte, „fast überall im Haus hatten wir bei der Sanierung mit Schwamm zu kämpfen, eine Holzbalkendecke musste komplett ausgetauscht, das Dach gänzlich erneuert werden“.

Saniert wurden die komplette Heizungsanlage, die Sanitärbereiche und die Gebäudeanschlüsse für Wasser und Strom. Eine Brandmeldeanlage wurde eingebaut, das gesamte Haus gedämmt und nach energetischen Gesichtspunkten modernisiert. Die etwa ein Jahr dauernde Sanierung kostete insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Inbegriffen in die Arbeiten war ein Anbau, in dem Funktionsräume und ein Zimmer für Übernachtungen untergebracht wurden.

Denn das Schlafangebot für Kitakinder macht die Kita „Fridolin“ einzigartig in Potsdam. „In unserem Übergangsquartier in der Pappelallee konnten wir dieses Angebot leider nicht machen“, sagte Vereinsvorstandsvorsitzender Henry Sawade. Nun gehört die Schlafgelegenheit wieder zum Programm der Einrichtung. Durch den Anbau konnten auch die Zahl der Kita-Plätze um 18 erhöht werden. Das Landesjugendamt genehmigte mittlerweile 78 Plätze, davon sollen drei für Notfall-Übernachtungen reserviert bleiben – etwa wenn Eltern plötzlich ins Krankenhaus kommen und für die Kinder eine Betreuung fehlt. Kay Grimmer

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