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Landeshauptstadt: Villa Wildwuchs auf der Kippe

Sozialbeigeordnete: Sanierung wäre zu teuer

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Babelsberg – Es gibt Streit um den Sitz der Straßensozialarbeiter des Diakonischen Werks Potsdam. Dies wurde gestern im Jugendhilfeausschuss deutlich. Das Gremium beriet über einen Antrag der SPD, wonach sich Oberbürgermeister Jann Jakobs langfristig für den Erhalt des jetzigen Standorts, der Villa Wildwuchs am Babelsberger Park, einsetzen solle. Damit sollen Pläne der Verwaltung verhindert werden, die Streetworker in die Straße An der Aue zu verlegen: Damit seien ihre Angebote für Jugendliche schwerer zu erreichen, so der Antrag.

Dem widersprach gestern Sozialbeigeordnete Elona Müller. „Wir haben kein Geld für die Sanierung.“ Jugendamtsleiter Norbert Schweers sprach von nötigen 200 000 Euro: „Allein das Dach kostet bis zu 15 000 Euro“. Allerdings bestehe laut Müller wegen der schlechten baulichen Bedingungen in der Villa Handlungsbedarf. So seien die Außenwände feucht, die Technik veraltet. Amtsleiter Schweers bestätigte gleichzeitig, dass sich Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch für den Standort An der Aue ausgesprochen habe.

Dem entgegnete Angela Basekow einem überrascht wirkenden Schweers, dass ihr Kankarowitsch gesagt habe, dass für ihn auch ein Umzug in eine frühere Apotheke in der Geschwister-Scholl- Straße denkbar sei. Jedoch hatte nach PNN-Informationen dort schon der Mädchenclub „Zimtzicken“ hinziehen wollen – woraufhin die Mieter des Hauses protestierten und so den Umzug verhinderten.

Die Sozialarbeiter der Villa Wildwuchs, die im Ausschuss ihre zum Teil preisgekrönte Arbeit vorstellten, machten sich dagegen für den jetzigen Standort stark. „Die Erreichbarkeit unseres Hauses muss gewährleistet sein“, sagte Streetworker Gunnar Schulz. Zudem seien an der Villa Aktivitäten mit Jugendlichen wie Fußballspielen oder Grillen möglich – an anderen Standorten sei dies nur schwer vorstellbar. Henri Kramer

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