Landeshauptstadt: ViP-Chef Weis für Preiserhöhung im Nahverkehr

Innenstadt - ViP-Chef Martin Weis befürwortet Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr. Die Aufforderung von Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) an Brandenburgs Verkehrsunternehmen, im VBB-Aufsichtsrat gegen die für 2009 geplanten Tariferhöhungen zu stimmen (PNN berichteten), habe er „mit wenig Freude gesehen“, sagte Weis gestern auf Anfrage.

Aufgrund der gestiegenen Energie- und Spritpreise halte er eine Tariferhöhung in Potsdam für notwendig, „um das Betriebsergebnis zu halten“, erklärte Weis. Zwar habe der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) laut Weis in diesem Jahr bereits eine Erlössteigerung von 5,1 Prozent gegenüber 2007 verzeichnet. Trotzdem bleibt der kommunale Verkehrsanbieter für die Stadt ein Zuschussgeschäft: Laut Weis lag der Verlust 2007 bei 17,2 Millionen Euro. Nach Unternehmensangaben nutzen im Schnitt fast 70 000 Fahrgäste täglich den Nahverkehr.

Für das kommende Jahr rechnet der ViP-Geschäftsführer mit Energie-Mehrkosten von mindestens 100 000 Euro. Über die genaue Höhe werde momentan mit der EWP verhandelt. Zusammen mit den Mehrkosten für Kraftstoff gebe es damit eine „solide Kostensteigerung“. Für die Aufsichtsratssitzung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) im Dezember hofft Weis deshalb, „dass die Landeshauptstadt ihren Einfluss geltend macht“ – und sich für höhere Preise ausspricht.

Burkhard Exner (SPD), ViP-Aufsichtsratsvorsitzender und Potsdams Finanzbeigeordneter, wollte sich gestern auf Anfrage nicht zu der Diskussion äußern, da die Vorschläge bisher „in keiner Weise entscheidungsreif“ seien. Im Gespräch sind wie berichtet Tariferhöhungen von bis zu 40 Cent pro Fahrt. JaHa