Sport: Volksfest in der Prignitz
SVB tritt im Landespokal inWittstock an
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Stuttgart war am Samstag, morgen ist Wittstock – auf die Babelsberger Fußballer wartet ab 18 Uhr wieder eine Pokalhürde. Hansa Wittstock heißt der Gastgeber aus dem Norden Brandenburgs, und sein Trainer Jörg Lutter klingt bei der Frage nach der Zielsetzung nicht überbordend optimistisch. „Wir wollen uns so gut wie möglich halten, alles unter fünf Gegentoren wäre okay“, sagt der 39-Jährige, der in seine fünfte Saison beim Landesklasse-Verein geht.
Schon knapp 400 Karten haben die Hanseaten im Vorverkauf abgesetzt, mit 800 bis 1000 Zuschauern rechnet Lutter. Klar, dass viele Freunde, Kumpels und Familienmitglieder sehen wollen, wie sich die Wittstocker Spieler gegen den der Papierform nach übermächtigen Gegner schlagen. „Wir wollen als Kollektiv vernünftig auf dem Platz stehen; als Einzelspieler sind alle Babelsberger überlegen“, gibt Lutter die Marschroute aus.
Das ist sicher keine Fehleinschätzung, wenn auch die Ostprignitzer über einige gute Individualisten verfügen. Oliver Gießel beispielsweise, 22 Jahre alt, landete in der abgelaufenen Saison der Landesklasse West mit 23 Treffern auf Platz drei der Torjägerliste. Seine Treffer trugen erheblich dazu bei, dass Wittstock mit 59 Punkten den dritten Platz in der Endabrechnung belegte und mit 91:47 Toren den erfolgreichsten Angriff der Landesklasse West stellte. „Er könnte auch höherklassig spielen“, befand Lutter, aber wie die meisten hält es auch Gießel in Wittstock. Fast alle Kicker, die in Lutters Team auflaufen, haben den Wittstocker Nachwuchs durchlaufen.
Dabei ist es nicht leicht, in der strukturschwachen Gegend alle Akteure beisammen zu halten, Ob bei der Bundeswehr oder in der Universität, etwa die Hälfte des Teams ist unter der Woche fernab der Heimat und reist regelmäßig am Freitag an. „Viele kommen direkt zum Stadion“, freut sich Lutter. Den weitesten Weg hat Mittelfeldspieler Christian Bauch; in Thüringen hat ihn die Bundeswehr derzeit stationiert. Da ist Mittwoch nicht der optimale Fußballtag. Einige haben sich Urlaub genommen, aber auf seine beste Mannschaft wird Lutter nicht zurückgreifen können. Gießel, soviel weiß Lutter schon, wird auf jeden Fall dabei sein. Und auch den morgigen Gast hat er beobachtet. Beim 1:0-Sieg gegen Bayern München II war er im Karl-Liebknecht-Stadion. „Ich wollte mir allgemein mal die dritte Liga ansehen“, so Lutter, die sei durch Babelsbergs Aufstieg jetzt räumlich nähergerückt. Ingmar Höfgen
Ingmar Höfgen
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