
© A. Klaer
Bornstedter Feld: Volkspark-Café wird nicht vergrößert
Das Café im Volkspark wird wahrscheinlich doch nicht zum Nachbarschaftstreff ausgebaut. Dabei wünschen sich viele Anwohner einen größeren Treffpunkt im Potsdamer Norden.
Stand:
Potsdam - Treffpunkte im Norden bleiben Mangelware: Für den von Anwohnern erhofften Ausbau des Cafés im Volkspark stehen die Aussichten schlecht. Das macht von der CDU/ANW-Fraktion vorgeschlagenen Ausbaustufen automatisch zu einer höheren Frequentierung des Cafés beitragen. Denn die Einrichtung am Wasserspielplatz des Volksparks werde vorwiegend in den Sommermonaten genutzt, in den Herbst- und Wintermonaten seien kaum Gäste anzutreffen, argumentiert die Verwaltung. Und: „Umbaumaßnahmen sind daher einem hohen unternehmerischen Risiko für den Betreiber unterlegen.“
Die CDU/ANW-Fraktion hatte dagegen bereits im vergangenen Frühsommer den Ausbau des Cafés als Nachbarschaftstreff angeregt, schon weil solche Einrichtungen im schnell wachsenden Bornstedter Feld bisher nicht vorhanden seien. Auch in anderen Vierteln Potsdams würden schließlich Stadtteilhäuser finanziert, so das Argument von CDU-Fraktionschef Matthias Finken. In der Mitteilung werden nun vier verschiedene Ausbaustufen mit Kosten zwischen 73 000 und sogar mehr als 883 000 Euro – bei einem Ausbau zu einem vollwertigen Restaurantbetrieb – genannt.
Ausbau "zum jetzigen Zeitpunkt" abgeraten
Doch den Einsatz von öffentlichen Mitteln zum Ausbau des Cafés diskutiert die Bauverwaltung in der Vorlage nicht. Und Mittel aus dem kommunalen Treuhandvermögen zur Entwicklung des Bornstedter Felds stünden schon aus rechtlichen Gründen nicht zur Verfügung, so die Bauverwaltung – da es eben privatwirtschaftlich genutzt werde. Auch eine Umlage über eine Pachterhöhung sei nicht möglich, dafür fehle „aufgrund der saisonalen Abhängigkeit die ökonomische Grundlage“. Weiter heißt es: „Angesichts der in den zurückliegenden Jahren verhaltenen Frequentierung des Cafés durch die Anwohner im Herbst und Winter erscheinen die Erfolgsaussichten für die Etablierung eines Restaurantbetriebes nicht aussichtsreich.“ Für Veranstaltungen von Anwohnerinitiativen stünden zudem Räume in der Grundschule in der Pappelallee zur Verfügung. Daher wird von einem Ausbau „zum jetzigen Zeitpunkt“ abgeraten, wie es die Bauverwaltung ausdrückt. Das kann auch CDU-Fraktionschef Finken nachvollziehen, wie er den PNN sagte: „Der Ausbau sollte aber später noch einmal diskutiert werden.“
Seit Jahren ist fehlende Infrastruktur im Bornstedter Feld ein Thema. Vor einem Monat hatte die Stadtpolitik erst mit einem Beschluss im Stadtparlament daran erinnert, dass der kommunale Entwicklungsträger für den Stadtteil, eine Tochter der Bauholding Pro Potsdam, dort noch mindestens zwei Jugendfreizeiteinrichtungen zu errichten hat. Zugleich sollen noch in diesem Monat erste Ergebnisse einer weiteren Untersuchung feststehen, wie teuer ein Umbau der chronisch defizitären Tropenhalle Biosphäre zu einem multifunktionalen Stadtteilzentrum wäre und ob diese ein neuer Standort für das Naturkundemuseum sein könnte. Nach jetzigem Stand soll die Halle im November 2017 schließen, einen Abriss hatte die Stadtpolitik bislang ausgeschlossen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: