Kommentar zur CDU: Volle Drift voraus
Gar nicht lustig: Die CDU in Potsdam-Mittelmark sperrt Journalisten weg. Von einer Partei auf Abwegen.
Stand:
Falls mal jemand auf die Idee kommen sollte, die CDU Potsdam-Mittelmark zu suchen: Irgendwo zwischen Nordkorea und Schlumpfhausen soll sie auf ihrer Drift unterwegs sein; die CDU Potsdam soll sie zeitweise bei sich haben. Zuletzt gesehen wurde sie irgendwo hinterm Märchenwald bei Taka-Tuka-Land. Sie machte sich die Welt gerade so, wie sie ihr gefällt: Zwei mal drei macht vier...
Schluss mit lustig.
Denn es ist das Gegenteil von drollig, wenn ein Kreisverband einer demokratischen Partei mal eben eine Demokratieauszeit nimmt: Am Freitagabend wurden für die Kampfabstimmung zwischen Saskia Ludwig (Mittelmark) und Katherina Reiche (Potsdam) mal eben sämtliche Journalisten aussperrt – sie waren in einem Nebenraum verbannt auf Bilder einer CDU-geführten Kamera angewiesen. Man nennt das Einschränkung oder Missachtung der Pressefreiheit. FREIHEIT! Klingelt da etwas bei der CDU, ist da noch ein Restreflex? Anscheinend nicht. Denn sonst hätte der Kreisverband Potsdam das üble Spiel nicht so geschehen lassen. Mit demokratischen Gepflogenheiten hat das nichts zu tun. Journalisten sollen aus eigenem Erleben berichten, das wurde unmöglich gemacht. Die CDU hat am Freitagabend eine Grenze überschritten. Die weggesperrten Kollegen um Entschuldigung zu bitten, ist das Mindeste. Sonst ist diese Partei keines weiteren Kommentars mehr würdig.
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