Sport: Vom Göttersee an die Havel
Potsdamer Rudergesellschaft hat für eine Woche junge Athleten aus Luzern zu Gast
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Potsdamer Rudergesellschaft hat für eine Woche junge Athleten aus Luzern zu Gast Ein wenig konnte sich Michael Günter am Montag als Kenner vor Ort beweisen – schließlich war es der nunmehr zweite Besuch des Schweizers in Potsdam. Für eine Woche weilt er nun abermals am Seekrug, hat jedoch als Delegationschef 17 weitere Ruderer als Begleitung mit an die Havel gebracht. Die jungen Athleten im Alter von 14 bis 18 Jahren staunten dann auch nicht schlecht, als sie mit den Trainingsbedingungen der Potsdamer Ruderer vertraut gemacht wurden. „Die ganze Anlage ist so professionell, das wäre in der Schweiz undenkbar“, sagte Michael Günter. „Bei uns werden leider andere Prioritäten gesetzt, für den Leistungssport und gerade für Randsportarten wie Rudern wird kaum Geld ausgegeben.“ Eine Woche haben die Sportler aus Potsdams Partnerstadt Luzern nun Zeit, sich sowohl die Stadt anzusehen, als auch die Anlage zu nutzen. „Das Ganze soll jedoch kein Trainingslager sein“, versicherte Günter. „In erster Linie sind wir zum Spaß hier.“ Den haben sich die Jungen und Mädchen auch verdient: Für jeden von ihnen ist die Reise eine Auszeichnung für die gute Saison, die sie in den beiden Vereinen RC Reuss und Seeclub Luzern geleistet haben. Organisiert wird das Ganze sowohl von der Potsdamer Rudergesellschaft als auch vom Förderkreis Luzern-Potsdam. „Diese Städtepartnerschaft ist zwar die jüngste der Stadt, dafür aber eine der lebendigsten“, versicherte Oberbürgermeister Jann Jakobs beim gemeinsamen Grillabend am Montag. Kontakte zwischen den Ruderern beider Städte gibt es zwar schon seit Jahren – bislang allerdings mehr auf Funktionärsebene. „Das wollten wir unbedingt ändern und haben deshalb im vergangenen Jahr einen Juniorenaustausch vereinbart“, so PRG-Chef Peter Langbehn. „Die Schweizer Jugendlichen sind nun zum ersten Mal bei uns, im Oktober fahren unsere Ruderer dann zum Rotsee.“ Überhaupt – der Rotsee. Beim Erzählen von der Heimat kamen die Schweizer unweigerlich ins Schwärmen. Geradezu ideal zum Rudern sei ihr „Göttersee“, mit hügligem Ufer, das Seitenwinde verhindert und eine Länge von knapp über zwei Kilometer hat. Aber auch auf dem Templiner See, so Michael Günter, seien gute Bedingungen vorzufinden. „Nicht so ideal wie bei uns, trotzdem wäre das hier bestimmt eine gute Regattastrecke.“ Gestern lernten die Gäste Potsdam vollends von der Wasserseite kennen: Nach 36 Kilometern Rudern über den Tiefen See, den Sacrow-Paretzer-Kanal, den Zernsee und den Schwielowsee kamen sie erschöpft am Seekrug an. H. Mallwitz
H. Mallwitz
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