Landeshauptstadt: Vom Hubschrauber direkt in den OP
Heute Grundsteinlegung für ein Perinatal- und ein Operationszentrum im Klinikum „Ernst von Bergmann“
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Heute Grundsteinlegung für ein Perinatal- und ein Operationszentrum im Klinikum „Ernst von Bergmann“ Heute um 11 Uhr wird im Beisein von Ministerpräsident Matthias Platzeck und Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD) der Grundstein für zwei neue Gebäude des Klinikums „Ernst von Bergmann“ gelegt. Entstehen werden in dem 1000-Betten-Krankenhaus an der Charlottenstraße, dessen Ursprünge in das Jahr 1774 zurück reichen, ein modernes Perinatal- und ein Operationszentrum mit Hubschrauberlandeplatz. Im Perinatalzentrum sollen alle medizinischen Räumlichkeiten des Klinikums rund um die Geburt konzentriert werden. Neben Kreißsälen und einer Bettenstation für Wöchnerinnen und Neugeborene entstehen eine moderne Kinderintensivstation sowie eine neue Bettenstation für die allgemeine Kinderkrankenpflege. Nach Angaben des Klinikums wird das Gebäude weiterhin über eine separate Rettungsstelle für Kinder verfügen und neue Räumlichkeiten für die Apotheke bieten. Das neue Operationszentrum wird eine neue, größere Rettungsstelle für die Notfallentsorgung beherbergen, ergänzt durch einen Helikopterlandeplatz auf dem Dach zur schnellen Versorgung von Patienten mit schwersten Verletzungen. Ein Fahrstuhl führt nach der Fertigstellung direkt vom Dach in den OP-Bereich. Das Investitionsvorhaben wird laut Klinikum vom Land Brandenburg mit insgesamt 68 Millionen Euro gefördert. Wie die PDS-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung gestern mitteilte, zeige das von ihr begrüßte Vorhaben, dass die Entscheidung gegen eine Fusion mit dem St.Josefs-Krankenhaus richtig war. Der Mitteilung zufolge werde sich die PDS weiterhin dafür einsetzen, „dass das Klinikum städtisch bleibt“. Derzeit prüft die Stadtverwaltung mittels Gutachter, ob das Klinikum bei der Stadt verbleibt, verkauft wird oder sich einen strategischen Partner suchen muss. Grundlage hierfür ist ein Stadtverordnetenbeschluss. Motiviert sind die Verkaufsabsichten durch die Notwendigkeit einer städtischen Haushaltskonsolidierung. Der PDS-Pressemitteilung zufolge werfe der Rechtsstreit mit der Potsdamer Wohnungsbaugesellschaft PWG wegen des geplanten Hubschrauberlandeplatzes „einen kleinen Schatten“ auf das Bauvorhaben. Die PWG bewirtschaftet ein Neubau-Hochhaus in der Berliner Straße 70, unweit des geplanten Operationszentrums. Beim Aushub der Baugruben für die Klinikgebäude war zur Jahreswende ein Blindgänger aus dem II. Weltkrieg gefunden worden. Im Zuge der Entschärfung kam es zur größten Krankenhaus-Evakuierung im Land Brandenburg. gb
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