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Landeshauptstadt: Vom „Slumdog Millionaire“ in die Zauberwelt von „Hexe Lilli“

Oscarprämierte Leistung findet sich auch beim zweiten Teil der Hexen-Saga, der gerade in Babelsberg gedreht wird

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Babelsberg – Keine „Hexe Lilli“-Produktion ohne Oscar-Glanz – so scheint es. Mit dem gestrigen Beginn der Dreharbeiten für den zweiten Teil der zauberhaften Abenteuer um die kleine Hexe hat sich in den Babelsberger Studios ein Schauspieler aus einem oscarprämierten Film eingefunden. Tanay Chheda komplettiert die Filmcrew bei „Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan“. Der 13-Jährige ist ein mittlerweile weltweit bekannter Filmstar – dank „Slumdog Millionaire“. Im Indien-Drama, das im Februar acht Oscars abräumte, spielte Chheda den Hauptdarsteller Jamal Malik als Kind. In Babelsberg nun gibt er neben „Hexe Lilli“-Darstellerin Alina Freund den Beduinenjungen Musa, der Lilli hilft, das Geheimnis eines verfluchten Königsthrons im exotischen Reich Mandolan zu lüften. „Er ist filmerfahren, gutaussehend und charmant“, umschreibt die Koproduzentin des Films, Sonja Zimmer von Studio Babelsberg Motion Pictures, die Vorzüge des indischen Schauspieltalents. Außerdem habe er beim Casting gezeigt, dass er kaum Schwierigkeiten bei der Aussprache deutscher Wörter habe. „Denn eigentlich wollen wir, dass auch er deutsch spricht“, sagt Zimmer.

Für Tanay Chheda war der erste Besuch der Babelsberger Ateliers am Montagabend auch in anderer Hinsicht besonders spannend. Bei der Oscarverleihung Anfang des Jahres hatte er Regisseur Stephen Daldry und Schauspieler David Kross kennengelernt, die zuvor in Babelsberg den Film „Der Vorleser“ gedreht hatten. Nun auf deren Spuren zu wandeln, beeindrucke ihn, ließ der indische Jungschauspieler wissen.

Ein echter Oscar-Preisträger ist hingegen nicht mehr am zweiten Teil von Hexe Lilli beteiligt. Stefan Ruzowitzky – der im vergangenen Jahr für den ebenfalls in Babelsberg entstandenen Film „Die Fälscher“ den Auslandsoscar erhielt – hatte den ersten „Hexe Lilli“-Teil verantwortet. „Es war von Anfang an abgesprochen, dass Ruzowitzky nur den ersten Teil dreht“, sagt Sonja Zimmer. Doch die österreichische Handschrift in der Regie bleibt erhalten, anstelle von Ruzowitzky hat nun Harald Sicheritz die Fäden in der Hand. Der unprätentiöse, stets mit ruhiger Stimme Agierende hat sich als Fernseh- und Kinoregisseur in seinem Heimatland einen Namen gemacht.

Gedreht wird bis zum 23. Oktober, auch Außenaufnahmen in Potsdam und der Umgebung sind geplant. Außerdem geht es im Oktober nach Indien, wo Aufnahmen für das sagenumwobene Mandolan entstehen. Für Tanay Chheda die Chance, der „Hexe“ Alina Freund seine Heimat zu zeigen. Kay Grimmer

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