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Sport: Vom Tegernsee zur Siegerehrung

Philipp Boy, Franziska Weber und Turbine Potsdam gewannen wie im Vorjahr

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Behände wie auf der Bodenmatte hüpfte Philipp Boy am Samstagabend auf das flache Podest im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder, wo der Turner des SC Cottbus von Ministerpräsident Matthias Platzeck zum zweiten Mal nach 2010 als „Brandenburgs Sportler des Jahres“ geehrt wurde. Boy gelang damit ebenso die erfolgreiche Titelverteidigung wie Franziska Weber und Turbine Potsdams Fußballerinnen. Die Vorjahrssieger setzten sich in der Umfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten, Märkischen Oderzeitung, Märkischen Allgemeinen, des Uckermark-Kuriers sowie des RBB- Rundfunks und -Fernsehens erneut durch.

„Dieser erneute Umfrage-Sieg ist mir sehr wichtig“, erzählte Philipp Boy später. „Das zeigt, dass mein hartes Training und meine Erfolge wahrgenommen werden.“ Der 24-Jährige war 2011 noch erfolgreicher als im vergangenen Jahr. Bei den Heim-Europameisterschaften in Berlin holte er sich den Titel im Sechskampf und Platz zwei am Reck, bei den Weltmeisterschaften in Tokio erneut Mehrkampf-Silber. „Dieses Jahr hätte nicht besser laufen können, wobei mir der EM-Titel sogar noch wichtiger war als die WM-Medaille“, so Boy. „Für diese Erfolge habe ich fast meinen ganzen Urlaub sausen lassen – sehr zum Leidwesen meiner Freundin.“

Am Samstag kam der Erfolgsturner Hand in Hand mit seiner Vivien, mit der er seit drei Jahren zusammen ist, aus Bayern an die Havel. „Unsere ganze Nationalmannschaft ist gerade zum komplexen Medizincheck am Tegernsee und ich bin froh, dass ich mit Erlaubnis unseres Bundestrainers Andreas Hirsch heute extra hierher fliegen durfte. Am Sonntag geht es zurück“, meinte Philipp Boy, der hinsichtlich der eigenen Gesundheit vermelden konnte: „Bei mir ist alles super.“ Leichte Probleme bereite ihm jedoch eine aus Überlastung resultierende Entzündung am Schlüsselbein, „weshalb ich erst im Januar wieder ins Training einsteige“, erzählte der gebürtige Schwedter, der Heiligabend bei Vivien und ihren Eltern in Cottbus feiern wird, ehe es mit ihren und seinen Eltern in den Skiurlaub nach Österreich geht, obwohl Boy nach eigenen Worten „noch kein Ski fahren kann“. In London will er sich dann seinen Traum vom olympischem Edelmetall erfüllen.

Auf eine Olympia-Medaille 2012 hoffen auch Kanute Ronny Rauhe vom KC Potsdam und Ruderer Hans Gruhne von der Potsdamer RG, die sich derzeit in Trainingslagern in Südafrika beziehungsweise Portugal auf die neue Saison vorbereiten und daher bei der Sport-Party am Havelufer ebenso fehlten wie Umfrage- Siegerin Franziska Weber und die zweitplatzierte Stephanie Schiller. Während Kanutin Weber vom KCP derzeit im Trainingslager Sevilla schwitzt, übt Ruderin Schiller von der PRG ebenfalls in Portugal für die olympische Saison.

Wesentlich deutlicher als Franziska Weber und Philipp Boy setzte sich auch in diesem Jahr der Deutsche Frauenfußball- Meister Turbine durch, der fast die Hälfte aller Stimmen auf sich vereinte. „Das ist immer wieder schön, weil man so spürt, dass unsere Erfolge anerkannt werden“, sagte Mannschaftskapitänin Jennifer Zietz, deren Team zum vierten Mal in Folge und zum insgesamt achten Mal seit 1992 die Popularitätsumfrage für sich entschied – 30 Jahre, nachdem Turbine am 14. November 1981 erstmals, und ebenfalls mit großem Vorsprung, als „Mannschaft des Jahres“ im damaligen Bezirk Potsdam ausgezeichnet geworden war.

Schon damals in der Potsdamer Leichtathletik aktiv war Axel Richter (65), der am Samstagabend als langjähriger Cheftrainer vor großer Kulisse nochmal in den Rentner-Ruhestand verabschiedet wur- de. Ade gesagt wurde auch Kanu-Olympiasiegerin Fanny Fischer (25) – die Anfang September überraschend ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt hatte und seitdem nach eigener Aussage noch nicht wieder im Kajak saß – und Bahnrad-Olympiasieger Robert Bartko (35) aus Potsdam. Bartko will jedoch noch mindestens drei Jahre aktiv sein; zwar nicht mehr im Nationaltrikot, aber bei Sechstagerennen.

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