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Wissenschaftspark Golm: 1. Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik; 2. Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung; 3. Go:In - Innovationszentrum Golm; 4. Universität Potsdam  Campus Golm mit 15 verschiedenen Instituten; 5. Max Planck Institut Kolloid und Grenzflächenforschung; 6. Max Planck Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie; 7. Max Planck Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut); 8. Freifläche (z.B. Erweiterung des Fraunhofer Institutes); 9. verfügbare Geschäftsfläche, 10. genutzte Geschäftsfläche, u.a. Berlin Pharma; 11. Erweiterungsfläche für Max Planck Gesellschaft.

© Lutz Hannemann

Landeshauptstadt: Von der grünen Wiese zum Wissenschaftspark

Innerhalb von 15 Jahren hat sich Golm zu einem anerkannten Forschungsstandort entwickelt – ein europäisches Erfolgsmodell?

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Golm - Die Zahlen lassen einen schwindelig werden: Im Rekordtempo von 15 Jahren hat sich eine grüne Wiese zum High- Tech-Zentrum entwickelt – der Wissenschaftspark Golm. 1300 Wissenschaftler arbeiten inzwischen in dem Potsdamer Stadtteil, mehr als 6000 Studenten lernen und forschen an dem Standort. 146 Millionen Euro sind zwischen 1997 und 2007 in die Standort-Entwicklung geflossen, weitere Millionen folgen derzeit. Ein Erfolgsmodell? Kommunal- und Landespolitik bezeichnen dieses Projekt als einmalig, weil es derart erfolgreich ist. Ob der Wissenschaftspark Golm zu den innovativsten Projekten seiner Art in Europa gehört, darüber entscheidet heute eine Jury in Brüssel.

Der Wissenschaftspark ist eines von 18 Projekten aus zehn Ländern, die heute den RegioStars Award 2009 bekommen könnten. Weitere deutsche Bewerber sind die Wissenschafts-Stadt Berlin-Adlershof, das europaweite Wirtschaft- und Wissenschaftsnetzwerk RegEnergy sowie das Projekt SpaceInnovation aus dem Saarland. Der Preis wird zum zweiten Mal überhaupt vergeben. Der Standort Golm ist in Zusammenarbeit zwischen Land, Landkreis Potsdam-Mittelmark und Landeshauptstadt entwickelt worden – erst seit 2003 gehört die frühere eigenständige Gemeinde als Ortsteil zu Potsdam.

„Die Entwicklung des Standortes kann sich im europäischen Wettbewerb sehen lassen, denn damit ist Brandenburg in die vorderste Reihe europäischer Spitzenforschung gerückt“, erklärte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Johanna Wanka betonte: „Die Kooperation zwischen der Hochschule und der außerhochschulischen Forschung funktioniert an diesem Standort beispielgebend.“ Oberbürgermeister Jann Jakobs betonte, „Sowohl in wissenschaftlicher als auch wirtschaftlicher Hinsicht ist der Wissenschaftspark einer der innovativsten und erfolgversprechendsten Standorte in der Landeshauptstadt“. Erfolgsgarant seien seiner Ansicht nach die guten Rahmenbedingungen.

Mit Hilfe der Förderung von 146 Millionen Euro – davon etwa die Hälfte aus dem europäischen Strukturförderfonds – entstanden in den letzten 15 Jahren zahlreiche Institute wie die Fraunhofer Institute für Biomedizinische Technik und das für Angewandte Polymerforschung, der Campus Golm der Universität mit 15 verschiedenen Instituten sowie die verschiedenen Max-Planck-Institute für Gravitationsphysik, für Kolloid- und Grenzflächenforschung und das für Molekulare Pflanzenphysiologie. Für die Max-Planck-Gesellschaft war es übrigens die größte Investition in der Geschichte der gemeinnützigen Forschungsorganisation.

Neben Forschungseinrichtungen hat Potsdam, ebenfalls mit Hilfe von Fördermitteln, mit dem Golm-Innovationszentrum Go:In ein Gründerzentrum geschaffen. Das Go:In, vor zwei Jahren eröffnet, verzeichnete bis Ende 2008 bereits 18 Unternehmensansiedlungen mit mehr als 80 Beschäftigten. Damit sind nach Auskunft des Wissenschaftsministeriums etwa 70 Prozent der Fläche belegt.

Die Realisierung weiterer Großprojekte im Wissenschaftspark steht unmittelbar bevor: So will die Berlin Pharma AG ab Ende 2009 mit der Produktion des Malariamittels Artemis in Golm beginnen. Dafür hat das Unternehmen eine Halle für 28 Millionen Euro von Hasso Plattner gekauft. Der bayerische Insulin-Hersteller Gluco-Metrix will in diesem Jahr in Golm eine Produktionsanlage errichten und dort ab 2011 bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigen. In der Pilotanlage solle Insulin für klinische Studien produziert werden. Dazu heißt es bei Gluco-Metrix: „Parallel zur Pilotanlage plant die Gluco-Metrix AG bereits den Bau einer großen Chemiefabrik.“ Und auch das Fraunhofer- und das Max-Planck-Institut haben den Ausbau ihrer Einrichtungen angekündigt. jab

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