Sport: Von der Industriestadt zum Sport-Schauplatz
Münch: Kanu ist das Gesicht des Sportlandes
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Einen Rekord verbucht die Kanu-Europameisterschaft (EM) 2014 bereits, bevor sie überhaupt begonnen hat. Mit ingesamt 564 Sportlern aus 39 Ländern wird es laut dem Deutschen Kanuverband (DKV) als Ausrichter die größte Paddel-EM aller Zeiten. Nach sechs Monaten Vorbereitung freute sich DKV-Präsident Thomas Konietzko schon vor der gestrigen Eröffnungsfeier, „dass wir gezeigt haben, eine solche Veranstaltung vorbereiten und durchführen zu können“.
Es ist nach 2009 bereits die zweite Europameisterschaft, die in Brandenburg an der Havel stattfindet. „Es ist das größte sportliche Ereignis in diesem Jahr in unserem Land“, begeistert sich Brandenburgs Regierungssprecher Thomas Braune. Und Sportministerin Martina Münch (SPD), die den märkischen Kanusport aufgrund seiner Erfolge in den vergangenen Jahrzehnten das „Gesicht des Sportlandes Brandenburg“ nennt, freut sich besonders, dass in das unmittelbare Wettkampfprogramm auch die Entscheidungen der 80 Parakanuten integriert sind. „Damit macht der europäische Kanusport in Brandenburg deutlich, dass die Inklusion im Sport auch praktisch gelebt wird“, so Münch.
Das Land Brandenburg unterstützt die EM mit 80 000 Euro, nachdem es in den vergangenen 20 Jahren mehr als sechs Millionen Euro in den Ausbau und Modernisierung der Regattastrecke am Beetzsee investiert hat. Eine Investition, die sich nach Ansicht von Brandenburgs Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) zunehmend auszahlt. „Die Stadt und Region leben mit und von der Regattastrecke“, sagt sie. Allein in den vergangenen drei Wochen waren bei verschiedenen Regatten rund 1 000 Sportler in Brandenburg. Zur heute beginnenden EM „sind alle Übernachtungskapazitäten in der Stadt ausgebucht“, sagt sie. Sogar Tagungen mussten abgesetzt werden. „Das touristische Leben der Stadt Brandenburg, die ihre Tradition ja lange als Industriestadt hatte, ist maßgeblich mit dem Sport verbunden“, so Tiemann.
Zudem betont die Oberbürgermeisterin die mediale Öffentlichkeit, die ihre Stadt durch die Übertragungen der Wettkämpfe bekommt. Die ARD wird am Samstag in der Sendung „Sportschau live“ um 17.40 Uhr nach Brandenburg an der Havel schalten, am Sonntagnachmittag sind zwei Live-Schaltungen geplant. Zudem wird „Eurosport“ von den Wettkämpfen berichten. Tiemann staunt: „Allein die Übertragungstechnik, die dafür aufgebaut wird, ist gewaltig.“ Diese Chance, in den medialen Fokus zu rücken, hätten nicht alle Städte, ist sich Tiemann bewusst. pek
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