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Landeshauptstadt: Von der „Luise“ auf den Berg

Antonius Aaldering eröffnete Hotel Monte Vino, zuvor eine Ausbildungsstätte

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Als die Ruhrkohle AG ihre Sanssouci Business Academy für Führungskräfte auf dem „Weinberg“ in der Gregor-Mendel-Straße 27 im Jahre 2001 eröffnete, hatte sie nicht zuletzt die phantastische Lage gelockt, eine Menge Geld in die sanierungsbedürftige Turmvilla zu stecken und ein zweites Haus in angepassten Stil zu errichten, auf dem noch immer eine Wetterfahne mit dem Fertigstellungsdatum des Hauses 2000 knarrt. Schulungsräume und Übernachtungszimmer mit einem herrlichen Ausblick waren entstanden. Doch offenbar gingen der Akademie die bildungswilligen Manager aus, denn im Jahre 2005 war schon wieder Schluss und die beiden Häuser standen fast anderthalb Jahre leer und wurden schließlich verkauft. Nun können Potsdam-Besucher das Ambiente genießen, denn seit September hat sich Hotelier Antonius Aaldering eingemietet und bietet vorerst 21 Zimmer im Hotel Monte Vino an.

Der Name des Hotels ist eine Verbeugung nicht nur vor Potsdams italienischen Flair, dem einst Weinreben tragenden Berg, sondern auch vor Aalderings Traumland Italien. Dort war der Holländer eigentlich auf der Suche nach einem Hotel, nachdem er seine beiden großen Häuser in Emmerich am Niederrhein verkauft hatte.

Doch die Wende ließ die Aalderings in eine ganz andere Richtung abtriften. Antonius“ Bruder kaufte den Häuserkomplex am Luisenplatz und bat den gewieften Hotelier dort das Hotel „Luise“ aufzubauen. Seit 1996 widmete sich der Fachmann dieser Aufgabe und vergrößerte ein 12-Zimmer-Angebot auf nun 38 Räume. Noch immer ist die „Luise“ im Familienbesitz, doch Antonius Aaldering wollte ein eigenes Haus und entschied sich für die Turmvilla. Italien vermisst er dabei überhaupt nicht, denn Potsdam „habe ihn fest im Griff. Es gibt keine schönere Stadt“, schwärmt der Holländer.

Sohn Anthony – Aaldering erklärt, dass es eine Familientradition sei, alle männlichen Familienmitglieder nach dem Vorfahren Anton zu benennen – er hat sich jedoch auch für Potsdam entschieden und führt zusammen mit seinen Eltern, auch Mutter Gerda ist mit im Geschäft, das Monte Vino. Unterstützt werden die drei von Reinigungspersonal, denn im Drei-Sterne-Haus wird nur Frühstück gereicht und auf Wunsch ein kalter Abendimbiss. Es seien ja nur ein paar Geh-Minuten bis in die Innenstadt. Hinzu kommt trotz der Zentrumsnähe die ruhige Lage, ein schöner Garten mit vielen terrassenförmigen Abstufungen. Dazu kann man vom Turm einen Ausblick genießen, der das ganze Potsdam umfasst. Wer nach Spaziergängen und Stadtbummel immer noch nicht genug Bewegung hatte oder als Geschäftsreisender sich eher in Räumen aufhält, kann im Keller etwas für seine Fitness tun. Alles im Hotelpreis inbegriffen.

Um das italienische Flair aufzunehmen, hat sich Aaldering für terrakottafarbene Wände, Stilmöbel und angenehme Brauntöne entschieden. Dazu kommen gewaltige Schränke aus der eigenen Möbelsammlung und es entsteht noch ein kuscheliges Bibliothekszimmer. Zwei Konferenzräume aus der Akademie-Zeit bleiben erhalten, der Rest wird noch zu Gästezimmern umgewandelt. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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