
© Manfred Thomas
Von Eva-Maria Drick: Von Frau zu Frau
„Mentoring für Frauen“: Studentin Christina Uhl hat in Cornelia Behm ihre perfekte Mentorin gefunden
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Alles begann mit einem Speed-Dating. Dabei trafen die Studentin Christina Uhl und die Bundestagsabgeordnete der Grünen Cornelia Behm im Rahmen des Uni-Programms „Mentoring für Frauen“ das erste Mal aufeinander. Obwohl sie sich noch nie gesehen hatten, war schnell klar, wie viel die beiden Frauen gemeinsam haben. Christina Uhl studiert Politik und Geografie an der Universität Potsdam und interessiert sich für Umwelt, Klimaschutz und alles rund um das Thema „Nachhaltigkeit“. Sie will nicht in die Wissenschaft, sondern später in einer Institution arbeiten, in der man etwas „bewirken“ kann.
Und das passte genau zu Cornelia Behm, die im Bundestag auch für diese Themen eintritt. Ein perfektes Team also, das sich so gut verstand, dass Christina Uhl mittlerweile neben ihrer Magisterarbeit im Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten arbeitet. Ausgewählt und aufeinander abgestimmt hat das Paar die Projektleitung des brandenburgweiten Programms „Mentoring für Frauen“, das seit 2005 an den Standorten Potsdam, Frankfurt/Oder und Cottbus einmal jährlich Studentinnen und Fach- und Führungskräfte der Region zusammenbringt. Es wird vom Wissenschaftsministerium gefördert und von den drei Universitäten mitfinanziert.
Das Projekt wendet sich an junge Studentinnen, die dem Ende ihres Studiums entgegengehen und eine berufliche Orientierung und Starthilfe suchen. Ziel ist es, den jungen Frauen den Weg zu einer erfolgreichen Karriere zu ebnen und damit einen Beitrag zu beruflicher Chancengleichheit zu leisten. Auch will man der Abwanderung junger Führungskräfte aus der Region entgegensteuern.
Christina Uhl hatte an der Uni Potsdam einen Aushang des Programms gesehen und sich daraufhin für die sechste Runde beworben. Bei einem eintägigen Assessment-Center wurde sie dann als eine der zwölf sogenannten Mentees des Standortes Potsdam ausgewählt. Schon vor dem Projekt müsse man ungefähr wissen, wo man hin wolle und wie man sich seine Zukunft vorstelle, weiß Christina Uhl jetzt. Aber natürlich könne sich alles auch noch mal ganz anders entwickeln.
Die Grünen-Politikerin Cornelia Behm hat bereits gute Erfahrungen mit Mentoring-Projekten gemacht, sie nahm an dem Programm schon zum zweiten Mal teil. „Trotz Wahlkampf wollte ich diesmal wieder dabei sein“, sagte Behm. Sie ist überzeugt von dem Programm und dem Potenzial der weiblichen Mentees. „Ich war hingerissen, was für interessante, offene und zielstrebige Frauen an dem Projekt teilnahmen“, so Behm.
Nach dem Speed-Dating am ersten Abend folgten zahlreiche Workshops und gemeinsame Freizeitprojekte, so dass sich während des zehnmonatigen Programms nicht nur die Mentee-Mentor-Pärchen gut kennenlernten, sondern sich auch die Studentinnen untereinander anfreundeten. Christina Uhl hat zu den meisten anderen Mentees noch guten Kontakt. „Wer Netzwerke und Kontakte sucht, für den ist das eine hervorragende Sache“, betont auch Cornelia Behm. Nicht nur über den eigenen Mentor, sondern auch über die anderen Mentoren und Mentees könne man wirkungsvolle Kontakte knüpfen.
Dass Christina heute für Frau Behm arbeitet und ihr bei der Organisation von Terminen und Veranstaltungen hilft, war natürlich auch Glück, denn die Politikerin brauchte neue Mitarbeiter für ihr Wahlkreisbüro. Aber der Kontakt über das Mentoring-Programm war entscheidend bei der Besetzung der Stelle. Abgesehen von ihrer neuen Arbeit habe sie auch langfristig von dem Programm profitiert, betont Christina Uhl. Besonders das Kommunikations- und Bewerbungstraining betrachtet sie als langfristige Karrierehilfe.
Beide Frauen wünschen sich, dass noch weitere Mentoring-Programme für Frauen entstehen. Besonders auch Frauen aus anderen Bereichen, wie den Naturwissenschaften, müssten noch mehr gefördert werden, findet Christina Uhl. „Mentoring sollte einer breiteren Anzahl junger Frauen zugänglich sein“, fügt Cornelia Behm hinzu. Ab Mai 2010 haben mit dem nächsten Durchlauf des Programms wieder einige Brandenburger Studentinnen die Chance, mit dem Mentoring-Programm Kontakte zu knüpfen und mit viel Glück genauso erfolgreich wie Christina Uhl in ihr Arbeitsleben zu starten.
Infos im Internet:
www.mentoring-brandenburg.de
Eva-Maria Drick
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