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Sport: Von Potsdam aus in die Welt

Die junge Lettin Agata Strausa läuft heute und morgen für den SC in Berlin

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Eine junge Lettin macht sich von Potsdam aus auf den Weg, die Leichtathletik-Welt zu erobern. Agata Strausa läuft zwar erst seit anderthalb Jahren die 800 Meter als Leistungssportlerin, „aber sie ist ein Riesentalent und lässt auf viel hoffen“, sagt Trainerin Beate Conrad. Sie betreut die 17-Jährige des SC Potsdam, die heute und morgen bei den Offenen Berlin-Brandenburgischen Hallen-Landesmeisterschaften in der Rudolf-Harbig- Halle erstmals bei den Frauen die 400 und 800 Meter laufen wird, seit dem Sommer 2005.

Damals kam Agata Strausa aus Österreich nach Potsdam. „Bis zur ersten Klasse“, erzählte sie, „habe ich in Riga gelebt. Dann hat meine Mutter noch einmal geheiratet – einen Österreicher, deshalb sind wir nach Salzburg gezogen.“ Dort begann sie, nachdem sie sich unter anderem im Basketball ausprobiert hatte, als Zwölfjährige mit der Leichtathletik. „Erst machte ich Mehrkampf, ehe ich mich aufs Laufen spezialisierte“, so Strausa weiter. Als ihr Stiefvater Peter, der bei der österreichischen Bundeswehr arbeitet, vor anderthalb Jahren nach Potsdam versetzt wurde, zog nicht nur seine Frau Dita – die in ihrer Jugend selbst Weit- und Hochspringerin war – mit an die Havel, sondern die ganze Familie, in der Agata noch drei jüngere Geschwister hat. Und die junge Sportlerin mit lettischem Pass kam unter die Fittiche Beate Conrads.

„Es gefällt mir hier sehr. Im Verein ist alles ausgezeichnet organisiert, von meiner Trainerin fühle ich mich gut betreut. Alle kümmern sich sehr um mich, obwohl ich nie für Deutschland starten kann“, sagt Agata Strausa, die 2007 ein großes Ziel hat: „Ich will mich in diesem Jahr für die U20-Europameisterschaften qualifizieren und dort für Lettland laufen.“ Um Mitte Juli im niederländischen Hengelo antreten zu dürfen, muss sie zuvor im Freien die doppelte Stadionrunde in 2:09 Minuten laufen. „Diese Normzeit ist für sie machbar“, meint Beate Conrad, und auch ihr Schützling ist optimistisch. „Wenn alles weiter so klappt wie bisher, ist das ein realistisches Ziel.“ Ihre persönliche Bestzeit steht derzeit bei 2:10:93 Minuten, in der Halle lief sie die 800 Meter am vergangenen Wochenende bei den Landesmeisterschaften der A-Jugend in Potsdam in 2:12:22 Minuten. „Das war eine gute Zeit, die sie ja praktisch im Alleingang lief“, lobt ihre Trainerin.

Im Gegensatz zu anderen Leichtathletinnen ihres Alters schafft Strausa nur eine Trainingseinheit pro Tag – mehr Zeit bleibt ihr als Schülerin des Potsdamer Helmholtz-Gymnasiums nicht. „Das Leistungsniveau dort ist sehr hoch, so dass ich viel lernen muss, was mir aber nicht schwer fällt“, erklärt das 1,70 Meter große Mädchen, das nach dem Umzug von Österreich nach Potsdam eine große schulische Leistung vollbrachte: In Salzburg gerade mit der 8. Klasse fertig, schaffte sie am Helmholtz-Gymnasium in nur einem Jahr gleich zwei Klassenstufen, so dass sie hier jetzt „planmäßig“ die 11. Klasse besucht.

Lernen hat sich die junge Lettin auch für dieses Wochenende auf die Fahnen geschrieben. Sowohl heute über 800 Meter als auch morgen über 400 Meter der Frauen läuft sie unter anderem gegen ihre neue Vereinskameradin Katrin Trauth, die als B-Kader in diesem Winter vom LC ThüringenGas Erfurt zum SC Potsdam wechselte. Dabei stelle sie sich nicht unter Erfolgsdruck, erklärte Agata Strausa. „Diese Starts sind für mich zum Kennenlernen. Ich muss erst noch viel lernen.“

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