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Leider keinen Weltmeistertitel, aber zwei zweite Plätze konnte der Potsdamer Fanfarenzug  hier beim Ausmarsch aus dem Stadion  erringen.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Von Strausberg überflügelt

Der Potsdamer Fanfarenzug holte bei der WM jedoch zwei zweite Plätze

Stand:

Es war spannend bis zum Schluss. Viele der Besucher im Luftschiffhafenstadion fieberten mit dem Potsdamer Fanfarenzug, ob es zum Weltmeistertitel reicht. Die Konkurrenz war groß, aber die Chancen dafür standen sehr gut. Denn sowohl im Marschwettbewerb wie in der Show hatte er hohe Punktzahlen einheimsen können. Und dann die Enttäuschung. Im Marschwettbewerb überflügelte der schärfste deutsche Rivale die Potsdamer. Der Weltmeistertitel fürs Marschieren geht nach Strausberg. Dass die Chien Kuo High School Marching Band den Weltmeistertitel im Showwettbewerb errang, das nahmen die Potsdamer eher gelassen. Denn ganz ohne Fahnenschwenken, ohne Tänzerinnen, nur mit ihrem gekonnten Aufmarsch in immer neuen Figuren und einem fröhlichen Abschluss im Jazztakt landeten sie mit nur zwei Punkten Abstand hinter den Taiwanesen. Gegenüber Strausberg war die Differenz mit 1,7 Punkten sogar dünner. „Das wird uns Ansporn sein“, meinte Fanfarenzug-Geschäftsführer Thomas Knüpfer. Er hofft auf möglichst großen moralischen Rückenwind bis zur nächsten WM.

Aber auch wer nicht unter den Erstplatzierten sein konnte, zeigte hervorragendes Können und nahm gern aus der Hand des Weltverband-Präsidenten Robert Eklund, dem Oberbürgermeister Jann Jakobs assistierte, die ehrende Anerkennung entgegen. Und sogar die Mexikaner ließen es sich nicht nehmen, noch einen Auftritt außerhalb der Wertung in der Pause zu offerieren. Sie waren bereits aus dem Wettstreit der zwölf Besten, die am Sonntag zum Showwettkampf antraten, herausgefallen. Viva Mexiko kann man da nur rufen bei so viel Freude an der Sache. Nicht umsonst tanzten und spielte sich die Buhos Marching Band aus Mexiko in die Herzen der Potsdamer, auch wenn sie noch an der Exaktheit ihres Auftrittes feilen muss.

Insgesamt war der Showauftritt der zwölf besten Fanfarenzüge am Sonntag ein Fest fürs Auge und die Fanclubs feuerten ihre Mannschaft immer wieder an. Auch die Potsdamer konnten sich da nicht beklagen. Mit Jubel, Hupen und Tröten wurden sie begleitet und letztlich sind sie ja auch der heimliche Sieger dieser Meisterschaft – zählt man beide Plätze zusammen. Ein dritter für den Tambourmajor kommt ebenfalls noch hinzu.

Vor allem die Dänen, die gleich mit drei Bands angereist waren, zeigten perfekte Marschauftritte. Line Vester von Holbaeck Garden konnte sich dabei als bester Stabführer durchsetzen. Ein zierliches Persönchen, das ihre Musiker aber fest im Griff hat. Anders als unsere europäischen Bands, beeindruckten die Asiaten und die Brasilianer mit aufwendigen Shows und bei den Taiwanesen kam noch die Perfektion hinzu. Beim Marschieren landeten sie allerdings ziemlich weit hinten. Das muss noch geübt werden.

Nun ist die ereignisreiche Woche der Weltmeisterschaft der Marching Show Bands zu Ende und Potsdam hat sich dabei nicht nur als gastfreundliche Stadt gezeigt, auch die Organisation des Ganzen war perfekt und man kann sicher auf eine WM-Neuauflage hoffen. dif

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