Landeshauptstadt: Von „ungerecht“ bis „einfach schön“
Umfrage: Gehen Sie zum Stadtwerkefest und finden Sie es richtig, wie die Stadtwerke Ihr Geld verwenden?
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Das Fest der Stadtwerke (SWP) und seine Finanzierung stehen seit Wochen in der Kritik, vor allem die Potsdamer FDP und andere kleine Parteien zürnen. Doch auch normale Potsdamer wie das Ehepaar Reingard und Wolfgang Fabritz finden kritische Worte: „Die Finanzierung eines solchen Festes hat nichts mit den Leistungen eines Stromanbieters zu tun.“ Doch das hindert die beiden Potsdamer nicht daran, das Open Air an diesem Wochenende zu besuchen. Besonders interessiert sie das „umfangreiche“ Musikprogramm. Und: Beide sind langjährige Kunden und beziehen ihren Strom von den Stadtwerken. „Gerade deswegen finde ich es ungerecht, dass Kunden, die das Fest nicht besuchen, trotzdem über Gebühren dafür zahlen müssen.“ Der über 70-jährige Heinz Jonas meinte: ,,Für mich ist das Fest nicht so interessant.“ Denn schließlich sei das Programm für seine Generation nichts mehr, für andere Altersgruppen aber durchaus ansprechend. Dennoch findet er: „Das Geld ist für das Fest gut verwendet und soll ruhig so genutzt werden.“
Anders dagegen Hanno Zander. Er ist bei den Stadtwerken als Rettungssanitäter angestellt und verbringt sein Wochenende dienstlich beim Stadtwerkefest. Richtig findet er es deswegen dennoch nicht: ,,Die Energiepreise sind einfach zu hoch, außerdem gibt es andere Möglichkeiten, solche Feste zu finanzieren.“
So ähnlich denkt auch Daniela Ehrenheim. Sie gehört zu den mehreren tausend Potsdamern, die die Stadtwerke in den vergangenen Jahren als Stromkunden verloren haben. Die SWP-Preise seien ihr zu teuer geworden: ,,Ein Grund auszusteigen war für mich auch die zweifelhafte Verwendung der Gelder, zum Beispiel für dieses Fest.“ Vorbeischauen wird sie trotzdem: „Mein Mann möchte dort dieses Jahr unbedingt hingehen.“
Ohne Bedenken ist die Rentnerin Lisa Zobel: Sie freut sich auf die drei Tage. „Ich bin jedes Jahr dort. Es ist einfach ein schönes Fest.“ Auch mit dem Finanzierungsmodell ist die Potsdamerin einverstanden. Wenn auch nicht im materiellen Sinn, so bekomme sie viel für ihr Geld zurück.
Gänzlich unbeeindruckt gibt sich Kristin Hupke. Die Potsdamer Studentin wohnt im Wohnheim und hat so kaum etwas mit den Stadtwerken zu tun – und wusste bis gestern noch nichts von dem Open Air. Eine Meinung hat sie dennoch schnell: „Zweckbedingt eingesetzt sind die Gebühren der Verbraucher nicht.“ins/phil
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