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Sport: Vor dem Aufstieg
Potsdams Hockey-Damen wollen am Sonntag den Sprung in die Oberliga perfekt machen
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Der Mann hat vielleicht Probleme. Da übernimmt Olaf Finger im Oktober vergangenen Jahres als Trainer die Hockey-Damen der Potsdamer Sport-Union 04 und musste das Team erst einmal wieder richtig aufbauen. Aus der Oberliga waren sie in die 1. Verbandsliga abgestiegen, der Frust saß tief und hinzu kamen personelle Probleme. Also gab es auch gar keine große Zielsetzung. Von wegen sofortiger Wiederaufstieg. Allenfalls Klassenerhalt hieß die Devise. Und nun kam doch alles anders. Wenn die PSU-Damen am Sonntag um 12.30 Uhr auf der heimischen Anlage an der Templiner Straße die Reservemannschaft des Mariendorfer HC empfangen, können sie mit einem Unentschieden wahrlich den sofortigen Wiederaufstieg perfekt machen. „Das wäre schön“, sagt der Trainer. „Aber der Aufstieg käme ein Jahr zu früh.“
Der Grund? Wieder einmal die personelle Situation. Mit der jetzigen Mannschaft in der Oberliga zu bestehen, dürfte sehr große Anstrengungen kosten. Erst im nächsten Jahr zahlt sich die gezielte Nachwuchsförderung der PSU aus. „Dann kommen sieben junge Spielerinnen in die Frauenmannschaft“, erzählt Finger. „Aber das soll natürlich kein Grund sein, dass wir am Sonntag nicht alles geben werden.“
Die Berlinerinnen stehen mit einem Punkt Vorsprung als Zweiter vor den Potsdamerinnen in der Tabelle, die von der dritten Mannschaft des SC Charlottenburg angeführt wird. Beide Teams dürfen jedoch nicht aufsteigen, da die numerisch besseren Mannschaften der jeweiligen Vereine in die Oberliga absteigen. Und somit hätten die PSU-Damen den Vorzug. Vorausgesetzt, ein Unentschieden oder gar ein Sieg gelingt. Ansonsten würde sich der SV Berliner Bären über den Schritt in die nächst höhere Liga freuen.
„Daran glaube ich aber nicht“, gibt sich Olaf Finger zuversichtlich. „Unser System hat sich in dieser Saison bewährt. Wir spielen sehr offensiv. Und da schießen wie lieber vier Tore und fangen vielleicht zwei ein. 1:0-Spiele sind langweilig.“
Und so wird auch am Samstag an der Templiner Straße Spannung zu erwarten sein. Mit der kompletten Mannschaft kann Finger allerdings nicht ins letzte Spiel der Saison gehen: Wegen des gleichzeitig auszutragenden Länderpokals in Hannover werden Norma Rettich, Nadine Richter und Ilka Scholz fehlen. Silven Dieterich wird aber mit von der Partie sein. Die 28-Jährige spielt seit mehreren Jahren in der Feldsaison für Potsdam und in der Halle für Brandenburg in der Regionalliga. „Sie ist inzwischen eine wichtige Stütze der Mannschaft geworden“, schätzt Hockey-Abteilungsleiter Thomas Buttenberg ein.
Wie auch immer die Sache am Sonntag ausgehen wird – Olaf Finger kann auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Und die nächste, so sagt er, solle nicht weniger erfolgreich werden. H. M.
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