
© Andreas Klaer
Vor dem Krampnitz-Start: So wohnt es sich im neuen Potsdamer Stadtteil
Im neuen Stadtteil Krampnitz bauen private, genossenschaftliche und kommunale Investoren. Die ersten Wohnungen sollen zum Jahresende bezugsfertig sein.
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Der neue Stadtteil Krampnitz soll einen großen Beitrag zur Potsdamer Wohnraumversorgung leisten. Das wird schon an der Dimension deutlich: Rund 4900 Wohnungen sollen in Krampnitz entstehen. Im ganzen Stadtgebiet ist insgesamt Platz für 15.000. So geht es aus der jüngsten Wohnungsbauflächenpotenzialanalyse des Rathauses hervor.
Jede dritte in Potsdam geplante Wohnung soll also in Krampnitz entstehen. Das heißt auch, dass jede Verzögerung dort, andernorts in Potsdam zu Problemen führt – denn jede Wohnung, die in Krampnitz nicht gebaut wird, ist an anderer Stelle noch schwieriger zu ersetzen.
Der Entwicklungsträger setzt auf einen Mix an Bauherren – privat, genossenschaftlich, kommunal. Größter Investor ist bisher die Buwog, der Projektentwickler des Immobilienkonzerns Vonovia. Dieser hatte im Jahr 2021 die Deutsche Wohnen übernommen, die mit ihrem Einstieg 2017 das Entwicklungsgebiet überhaupt erst möglich gemacht hatte. Seitdem gehört dem Konzern ein großer Teil des Altbaubestands entlang der zentralen Achse sowie Flächen weiter westlich.
Die Buwog errichtet in Krampnitz im Auftrag der Vonovia mehr als 1400 Miet- und Eigentumswohnungen im Bestand und Neubau. In einem ersten Abschnitt entstehen in vier denkmalgeschützten Bestandsgebäuden 186 Mietwohnungen mit ein bis vier Zimmern. Sie sollen bis Ende des Jahres bezugsfertig sein.
Die Mieten sollen voraussichtlich zwischen zehn und 15 Euro pro Quadratmeter liegen. Schon jetzt können sich laut dem Sprecher Mietinteressenten unter vermietung-krampnitz@vonovia.de registrieren, eine Musterwohnung wird voraussichtlich ab Herbst besichtigt werden können.
Bis zu 8200 Euro pro Quadratmeter
Ebenfalls in sanierten Kasernengebäuden entstehen derzeit 106 Eigentumswohnungen. Diese will die Buwog zunächst ausschließlich Potsdamerinnen und Potsdamer sowie Interessenten aus den angrenzenden Landkreisen anbieten. Auf Immobilienplattformen werden die Wohnungen für 8200 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Zudem sollen in drei weiteren denkmalgeschützten Bestandsgebäuden rund 150 zusätzliche Eigentumswohnungen entstehen. Die Planungen laufen, der Verkaufsstart für diese Wohnungen ist für 2027 vorgesehen. Das ehemalige Stabsgebäude am neuen Stadtplatz soll bis 2028 oder 2029 fertig saniert sein. Dort soll neben Wohnungen auch Platz für Gewerbe sein.

© Behnisch Architekten/Behnisch Architekten
Zweiter großer Investor werden die Potsdamer Genossenschaften sein. Die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam, die PWG 1956 und PBG wollen im Bergviertel im Krampnitzer Süden mehr als 800 öffentlich geförderte Mietwohnungen errichten. Dort standen früher die Wohnhäuser für die Offiziere.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN
Zwischen 2027 und 2033 sollen rund 350 Millionen Euro investiert werden, 190 Millionen davon sollen aus der Wohnungsbauförderung des Landes Brandenburg kommen. Das heißt, dass die Mieten eines erheblichen Teils der Wohnungen denen von Sozialwohnungen entsprechen. Im Sommer vergangenen Jahres wurde darüber eine Rahmenvereinbarung getroffen. Um Kosten zu senken, sollen vorgefertigte Bauteile verwendet werden.

© Quelle/Abbildung: Landeshauptstadt Potsdam
Mieterwartung von 16 Euro kalt pro Quadratmeter
Nördlich der Grundschule ist der Berliner Projektentwickler Casada eingestiegen. Die Unternehmensgruppe hat im vergangenen Jahr vier unter Denkmalschutz stehende Gebäude erworben. Abschnittsweise sollen dort 185 Wohnungen entstehen. Nach der Sanierung sollen die Eigentumswohnungen verkauft werden.
Gleich daneben, östlich des neuen Grundschulcampus, sind zwei Bestandsgebäude an die Q2 Potsdam-Krampnitz GmbH & Co. KG verkauft worden – eine Tochter der Q2 Immobilienfirma aus München. Diese will in den beiden Gebäuden rund 170 Wohnungen als Kapitalanlage errichten. Hier sollen die ersten 90 Wohnungen bis Ende 2026 fertig sein, ein Jahr später 93 weitere. Die Ein- bis Fünfzimmerwohnungen sollen zwischen 30 und 111 Quadratmeter Fläche haben. Im Exposé wird mit Mieteinnahmen von 16 Euro nettokalt pro Quadratmeter gerechnet.
Zum großen Bauherren in Krampnitz soll eigentlich auch die kommunale Pro Potsdam werden. Langfristig soll sie mehr als 1000 Wohnungen bauen und im Bestand behalten. Schließlich sieht das wohnungspolitische Konzept der Stadt vor, dass die Gesellschaft rund 20 Prozent des Wohnungsbestands in der Stadt hält. Vieler dieser neuen Wohnungen sollen an Inhaber von Wohnberechtigungsscheinen vergeben werden. Genaue Termine gibt es nicht, denn es ist völlig unklar, wann die Pro Potsdam die dafür nötigen Fördermittel vom Land bekommt.
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