zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Vorerst keine Räumung des Biker-Treffs

Gericht kritisiert Fehler bei der Klage der bundeseigenen Gesellschaft gegen Werner Heuser

Stand:

Berliner Vorstadt - Auf einen möglicherweise jahrelangen Rechtsstreit muss sich der Betreiber des Biker-Treffs an der Berliner Straße, Werner Heuser, einstellen. Die bundeseigene Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten (Gesa) als Noch-Eigentümerin der alten Minol-Tankstelle in der Berliner Vorstadt, in der Heuser sein Geschäft betreibt, hat gegen ihn eine Räumungsklage laufen. Heuser berichtete, das Potsdamer Landgericht bemängelte am ersten Verhandlungstag handwerkliche Fehler in der Klage der Gesa. Es forderte von der Gesa am ersten Verhandlungstag unter anderem, dass deren Vertreter sich bis zum nächsten Verhandlungstermin zu möglichen Mängeln am Gebäude äußern sollen. Heuser hatte schon in den Vorjahren diverse Schäden an dem Haus, das aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammen soll, aufgeführt. Wenig später hatte der Biker-Treff-Betreiber die Miete selbstständig gekürzt.

Auch andere Ungereimtheiten sind dem Landgericht Potsdam bei der Räumungsklage der Gesa gegen Heuser aufgefallen: So sei es unverständlich, weshalb die bundeseigene Gesellschaft in Potsdam gegen Heuser geklagt habe, da doch der Gerichtsstand der Gesellschaft Berlin sei, berichtete Heuser aus der Verhandlung. Eine Räumung ist bis zu einem endgültigen Urteil vom Tisch.

Für die Gesa ist der Auszug des Biker-Treffs allerdings wichtig, weil diese laut Heuser die alte Tankstelle mit der Klausel verkauft habe, dass das Haus mieterfrei sei. So lange Werner Heuser die Tankstelle nutzt, kann jedoch der Kaufvertrag nicht umgesetzt werden. Neuer Besitzer des Objekts soll der Berliner Unternehmer Kai Desinger werden, der einen Oldtimerhandel in Berlin betreibt (PNN berichteten). Desinger bezeichnet sich in dem Streit zwischen Gesa und Heuser als „neutral“. Für die alte Tankstelle sind mindestens 280 000 Euro gezahlt worden, das Mindestangebot der Gesa. Die kolportierte Kaufsumme von 400 000 Euro wollten weder Desinger noch Gesa-Vertreter bestätigen.

Heuser, der seit zwölf Jahren den Café-Treffpunkt für Motorradfahrer mit angeschlossener Biker-Werkstatt in der Berliner Vorstadt betreibt, hatte in der Vergangenheit laut eigenen Aussagen mehrmals versucht, das Objekt selbst zu kaufen, kam bei der Gesa jedoch nie zum Zuge. Das Verhältnis zwischen der Bundesgesellschaft und dem Pächter gilt seit langem als belastet. Für seinen Verbleib setzten sich prominente Nachbarn der Berliner Vorstadt ein. Kay Grimmer

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })