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Sport: Vorfreude auf ein Highlight

Schon 6000 Tickets fürs Oberliga-Derby Babelsberg 03 – 1. FC Union verkauft

Stand:

Es lief die 78. Spielminute, als Björn Laars aus halbrechter Position abzog und der Ball über die Torlinie mehr kullerte als sauste – es hieß 2:2 und das Karl-Liebknecht-Stadion stand Kopf. Noch mehr, als drei Minuten vorm Abpfiff Lars Kampf mit seinem zweiten Tor ein 0:2 noch zum 3:2 (0:1)-Heimsieg des SV Babelsberg 03 über den 1. FC Union Berlin drehte. Vor 14 490 Zuschauern im damit ausverkauften Karl-Liebknecht-Stadion hatten die Babelsberger in ihrem vierten Zweitliga-Spiel erstmals seit 28 Jahren wieder die Wuhlheider bezwungen!

Ob die Dramatik jener Partie vom 18. August 2001 eine Fortsetzung finden wird, wenn sich beide Traditionsvereine – nun zwei Etagen tiefer in der Oberliga – am kommenden Sonnabend erneut am Babelsberger Park gegenüber stehen (15 Uhr, live im rbb), weiß noch niemand. Auch nicht Björn Laars, neben Enrico Röver letzter SVB-„Überlebender“ des damaligen Triumphes. „Ich freue mich auf jedes Spiel, auf das am Sonnabend aber besonders, weil die Duelle mit Union immer etwas Besonderes sind“, gestand Babelsbergs Abwehrchef gestern auf einer Pressekonferenz des SVB im Potsdamer Kongresshotel am Templiner See. „Und der Ausgang ist diesmal vorab völlig offen, denn es stehen sich zwei gute Mannschaften gegenüber, die beide gewinnen können.“

Das sieht auch Rastislav Hodul so. „Wir freuen uns auf ein richtiges Highlight und ich erwarte ein für die Zuschauer sensationelles Spiel zweier etwa gleichstarker Mannschaften“, sagte der Nulldrei-Trainer zur bevorstehenden Begegnung, für die im Vorverkauf sowohl in Berlin als auch in Potsdam bereits je rund 3000 Karten veräußert wurden. „Wir haben keine Angst vor Union, aber großen Respekt wie vor jedem Gegner.“ Während sich die Babelsberger auf das Spitzenspiel wie auf jede Partie vorbereiten, werden die Berliner am Freitagabend „in ein Hotel aufs Dorf fahren“, erklärte Union-Teammanager Christian Beeck. Immerhin geht es für seinen Verein am Sonnabend schon um viel: Nur mit einem Sieg könnte der Tabellendritte am Zweiten vorbeiziehen und vor der Winterpause neue Diskussionen über seinen Trainer Frank Lieberam vermeiden. Denn Unions Coach wie die ganze Mannschaft stehen unter enormem Erfolgsdruck, auch wenn Beeck gestern auf PNN-Anfrage meinte: „Ich schließe definitiv aus, dass der Spielausgang in Babelsberg etwas mit dem Schicksal unseres Trainers zu tun haben wird.“

Beek räumte gestern ein, dass sein Verein schwer in die Oberliga-Saison fand. „Wir waren zunächst von Grundwerten wie Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten – die in der Oberliga ebenso wie in der Kreisliga B gelten – abgekommen, ehe wir uns fingen. Wir hatten viele Häuptlinge eingekauft, die zur Zeit angeschlagen sind und nicht zur Verfügung stehen.“ So wurden gestern u. a. die einstigen Babelsberger Tom Persich, Jörg Schwanke und Yuzuru Okuyama ebenso als verletzt gemeldet wie Daniel Schulz, Torsten Mattuschka und Sebastian Bönig.

Auf SVB-Seite steht hinter dem Einsatz René Tretschoks noch ein Fragezeichen. Den Mittelfeldstrategen plagen seit dem Landespokalspiel in Rathenow Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Hertha-Vereinsarzt Dr. Ulrich Schleicher „hat in den letzten beiden Wochen bei mir viele Spritzen ausprobiert“, flachste Tetschok. „Ich versuche, bis Sonnabend fit zu werden.“ Björn Laars fühlt sich schon jetzt fit und erläuterte gestern seine ganz persönliche Saisontaktik so: „Wichtig ist, erstmal vorn dran zu bleiben. Diesmal greifen wir in der zweiten Halbserie an.“

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