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Von Michael Meyer: Vorfreude auf Rekordkulisse

Vier Potsdamer Turbine-Fußballerinnen hoffen heute auf ihren Länderspiel-Einsatz gegen Brasilien

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Bernd Schröder zieht heute sein Training extra um zwei Stunden vor. Der Chefcoach des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam bittet seine Spielerinnen schon um 15 Uhr zur Übungseinheit im Luftschiffhafen, damit alle pünktlich um 18.15 Uhr vor den Fernsehern sitzen können. Dann wird in der Commerzbank Arena Frankfurt (Main) das Frauen-Länderspiel Deutschland – Brasilien angepfiffen, für das auch vier Potsdamerinnen nominiert wurden: Anja Mittag, Babett Peter, Jennifer Zietz und Bianca Schmidt.

„Ich rechne beim Anpfiff mit mindestens einer und höchsten drei unserer Spielerinnen in der Startelf“, sagt Schröder vorausblickend. Recht sicher ist er sich, dass Babett Peter wie gewohnt links in der Vierer-Abwehrkette ihren Platz einnehmen und ihr 29. A-Länderspiel bestreiten wird. „Ich freue mich schon auf die Partie“, sagt Peter selbst. „Die Spiele gegen Brasilien sind immer ein Knaller. Das ist ein Super-Gegner, mit dem sich Deutschland bisher immer rasante Duelle lieferte.“ Gegen die Südamerikanerinnen gewannen die DFB-Kickerinnen vier der bislang acht ausgetragenen Spiele; die einzige Niederlage gab es ausgerechnet im Halbfinale der Olympischen Spielen 2008 in Peking (1:4). Babett Peter war damals dabei; heute läuft sie – wenn sie denn spielt – vor der europäischen Rekordkulisse von über 42 000 Zuschauern auf. „Vor so vielen Zuschauern haben wir zu Hause noch nie gespielt – das wird etwas ganz Besonderes“, meinte die 20-Jährige gestern voller Vorfreude.

Ihr Heimtrainer Schröder hofft, dass wegen des verletzungsbedingten Fehlens der Duisburgerin Inka Grings auch Anja Mittag als zweite Spitze auf dem Zettel der Nationaltrainerin Silvia Neid steht. Für die Potsdamer Stürmerin, die bisher 55 Länderspiele bestritt und dabei sechsmal traf, wäre es ebenfalls die zweite Partie gegen Brasilien. „Abzuwarten bleibt, ob Bianca Schmidt rechts in der Abwehrkette eine Chance erhält“, meint Turbines Coach. „Für Jennifer Zietz wird es schwer, weil mit Linda Bresonik und Kim Kulig schon zwei Sechser im Aufgebot stehen. Vielleicht wird Jenny ja zumindest noch eingewechselt.“

Eine Wiederbegegnung gibt es heute für die Potsdamerinnen mit Brasiliens Stürmerin Cristiane, die ab Januar 2005 anderthalb Jahre für Turbine kickte. „Dass sie bei uns nicht wie erwartet einschlug, war wohl auch eine Mentalitätsfrage“, glaubt Schröder. Gleichwohl hofft Turbine-Vizepräsident Rolf Kutzmutz, dessen Familie sich damals in Potsdam um Cristiane kümmerte, heute in der Commerzbank Arena auf ein Wiedersehen mit der Brasilianerin.

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