Landeshauptstadt: Vorgeschmack
ATLAS Von Detlef Gottschling Morgen bleiben von 10 bis 11 Uhr die Türen an Potsdams Amtsstuben verschlossen, die Stadt- und Landesbibliothek stoppt den Service, in der Volkshochschule bekommen Besucher in der Zeit keine Auskunft. Ein Vorgeschmack auf weitere Einsparungen im Stadthaushalt.
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ATLAS Von Detlef Gottschling Morgen bleiben von 10 bis 11 Uhr die Türen an Potsdams Amtsstuben verschlossen, die Stadt- und Landesbibliothek stoppt den Service, in der Volkshochschule bekommen Besucher in der Zeit keine Auskunft. Ein Vorgeschmack auf weitere Einsparungen im Stadthaushalt. Allerdings richtet sich die Aktion nicht gegen die Bürger, sondern soll zeigen, wozu eine Gemeindefinanzreform führen kann, zu der der Bundesrat morgen abstimmen soll. Die finanzielle Unterstützung der Städte und Gemeinden durch den Bund steht auf dem Spiel. Wie sieht es in Potsdam eigentlich um die Stadtkasse aus? Die Einnahmen betragen 301 343 500 Euro, die Ausgaben 346 679 800 – so klafft eine Lücke von mehr als 45 Millionen Euro. Dabei betrug die Gesamtverschuldung der Stadt schon Ende vergangenen Jahres 84,9 Millionen Euro, somit steht jeder Einwohner mit 653 Euro in der Kreide. Zum einen macht die schlechte wirtschaftliche Lage auch den Kommunen zu schaffen. Zum anderen haben Bund und Länder den Kommunen immer mehr Aufgaben zugewiesen, ohne ihre Finanzausstattung zu erhöhen. Dass diese Entwicklung nicht fortgeführt wird und die Situation nicht verschlimmert, darum geht es morgen in Berlin, deshalb bleiben in Potsdam viele Türen eine Stunde zu. Ob dies zur Normalität wird, entscheidet der Bundesrat.
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