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Siegeslächeln. Lea Tamberg vom Humboldt-Gymnasium und Katharina Jungehülsing von der Lenné-Gesamtschule (v.l.).

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Vorher kein Sprudelwasser

Vier Potsdamer Schüler für das Landesfinale „Jugend debattiert“ qualifiziert

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Es ist ein unterhaltsames Spiel, aber der Wettbewerb „Jugend debattiert“ bringt Teilnehmern und Zuschauern weit mehr als ein wenig Abwechslung. Seit zehn Jahren nehmen Schüler der Lenné-Gesamtschule daran teil, manche haben es schon bis zum Bundesfinale geschafft. Vor allem, sagen die Teilnehmer des gestrigen Regionalverbund-Finale, „gibt es uns Sicherheit, Selbstbewusstsein.“

Vier von 24 Schülern des Helmholtz- und Humboldt-Gymnasiums, der gastgebenden Lenné-Schule sowie des Evangelischen Gymnasiums am Dom zu Brandenburg erstritten sich gestern die Teilnahme am Landesausscheid. In je zwei Teams wurde ein vorgegebenes Thema diskutiert, wobei die Standpunkte, ob Pro oder Kontra, ausgelost wurden. „Das kann schon schwierig sein, eine Sache überzeugend zu vertreten, wenn man vielleicht doch ganz anders denkt“, sagen die Teilnehmer anschließend. Und die Jury ist kritisch: Wer unter den strengen Regeln der Debatte seine Zeit nicht richtig einteilt, andere unterbricht, sich verfranst, bekommt Minuspunkte.

Leonard Brands und Sami El Sabkhawi aus der Sek II sowie Katharina Jungehülsing und Lea Tamberg aus der Sek I konnten die Jury dennoch für sich gewinnen. Schwer sei es gewesen, sagen die Mädchen anschließend, obwohl sie sich seit Wochen darauf vorbereitet, zu den möglichen Themen recherchiert und Eingangsstatements geübt hatten. Mit Stoppuhr. „Aber dann schaust du einmal ins Publikum und der Faden ist weg.“ Das findet Lea furchtbar. Man müsse schon mutig sein, sich da vorn hinzustellen, sagen sie. Aber wenn der „Flow“ sie dann mitreißt, die Aufregung weicht und man sich in das Thema hineinsteigert, „das macht dann Spaß!“ Am besten vorher zur Beruhigung noch einige Male tief atmen und die Augen kurz schließen, rät ein Mädchen, das Publikum ausblenden, entspannt bleiben und auf die innere Dynamik einer Debatte vertrauen.

Es lohne sich jedenfalls, gut und überzeugend reden und sich zu präsentieren können, das brauche man fast in jedem Beruf. Nicht einmal alle Politiker können das, finden sie, „wenn der Redner einfach nicht beim Thema bleibt, persönlich und beleidigend wird, dann ist es vorbei.“ Und Lehrer könnten überhaupt nicht damit umgehen, kritisiert zu werden.

Diese hingegen freuen sich über die seit Jahren sich stetig verbessernde Argumentierfähigkeit ihrer Schüler. Auch im Unterricht werde das geübt, es passe in viele Fächer und gehöre zum Rahmenplan.

Die jungen Debattanten indes haben wieder normalen Puls. „Sprudelwasser ist nicht gut“, sagt Lea und lacht.spy

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