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Auf Italien Top-Torjägerin Patriza Panico muss Turbine aufpassen.

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Sport: Vorne sticht ein Skorpion

Patricia Panico ist Italiens Rekordtorschützin. Am Sonntag will sie gegen Turbine Potsdam treffen

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Der Torres ASD fordert am kommenden Sonntag den 1. FFC Turbine Potsdam im Hinspiel des Viertelfinales der Champions League heraus. Potsdams Gegner wurde 2013 überlegener italienischer Meister mit 106:12 Toren – die meisten Treffer der Liga, die wenigsten Gegentore. Aktuell liefern sich die Sardinnen, die seit Januar im Spielbetrieb sind, einen engen Dreikampf um zwei Champion-League-Plätze.

Lediglich fünf Euro Eintritt verlangen sie gegen Turbine im Stadion Sanni Vanna, das ein Fassungsvermögen 7480 Zuschauer hat. Hinter dem moderaten Preis steht neben der sozialen Komponente die Hoffnung auf eine große Kulisse, die bei der Verwirklichung des Traums vom Halbfinale helfen soll. Das haben die Italienerinnen noch nie erreicht.

Torres Torhüterin Gaelle Thalmann ist für Turbine-Fans keine Unbekannte: Sie war 2008/09 in Potsdam. Richtig durchgebissen hat sie sich offenbar erst jetzt. Ehrgeizig war sie schon immer: „Es gibt immer Steigerungspotenzial“, sagt sie. Ihre Trainerin Manuela Tesse, eine ehemalige Nationalspielerin, hört das gerne. Turbines Schweizerin Lia Wälti trifft noch auf eine weitere Eidgenössinnen: Sandy Maendly und Veronica Maglia. Dazu kommen aus Slowenien Kristina Erman und Island Hallbery Gudny Gisladottir.

Aktuell gehören sieben Torres-Spielerinnen zum italienischen Nationalkader: Elisa Bartoli, Sandy Ianella, Gulia Dominichetti, Silvia Fuselli, Rafaella Manieri, Elisabetta Tona und Pamela Conti, die auch schon in den USA, Spanien und Russland gestürmt hat. Die interessanteste Spielerin in dem Klub aus Sardinien aber ist eine echte Stürmerlegende: Patricia Panico, Rekordnationalspielerin Italiens, erzielte gerade beim Turnier um den Cyprus Cup ihre Tore Nummer 100 und 101 in nunmehr 191 Einsätzen für die Squadra Azzurra seit 1996. Geradezu passend dazu ist Panicos Spitzname: Il Scorpio.

Brad Pitt ist Panicos Lieblingsschauspieler. Musikalisch steht sie vor allem auf Eminem, Fabricio Fabri, Mondo Marcio und Liedermacher wie Renato Zero. Fabris Rap-Duett „Fisico et politica“ aus dem vergangenen Winter mit Luca Carboni, seit den 80er-Jahren eine Liedermacher-Legende, ist zurzeit ihr ganz großer Hit. Der feinfühlige Carboni übrigens hat jahrelang in Benefizspielen für die „Nationale Cantanti“ gekickt, dem Nationalteam der Musiker um Eros Ramazotti. Unter anderem 1993 in der Toskana gegen die Frauen-Nationalelf mit Manuela Tesse, die kurz darauf mit EM-Silber ihren größten Erfolg feierte.

Mit 36 Toren wurde die in Rom geborene Patricia Panico in der vergangenen Saison Torschützenkönigin in der Serie A. 1998/99 gelangen der inzwischen 39-Jährigen schon mal 51 Treffer. Top-Torjägerin war sie zwölfmal, gewann sieben Meistertitel, davon die letzten vier in Folge. achtmal den Pokal und sechsmal den Supercup. Über Turbine Potsdam als Viertelfinalgegner sagt sie: „Das ist eine sehr kampfstarke und mutige Mannschaft. Da müssen wir topfit sein.“

Beide Teams trafen schon einmal 2004 im UEFA Womenscup aufeinander. Damals setzte sich Turbine im Karl-Liebknecht-Stadion im Gruppenturnier vor Torres durch und gewann später den UEFA Womenscup.

Rainer Hennies

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