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Landeshauptstadt: Vorsicht „Knöllchen“
Kommunen und Forst schicken Mitarbeiter zur Kontrolle an die Badestellen
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Hunderttausende Berliner und Brandenburger strömen bei gutem Wetter an die märkischen Badestellen – und die meisten kommen mit dem Auto. Wer sein Fahrzeug dann einfach an den Rand der nächstgelegenen Straße stellt oder gar zum „wilden Parken“ in den Wald fährt, riskiert mitunter empfindliche Strafen, wie der ADAC warnt. Dennoch registriert das Potsdamer Ordnungsamt vermehrt „grobe Parkverstöße“ und kündigt verstärkte Kontrollen an.
Ein Schwerpunkt ist auf jeden Fall der Raum um Berlin und Potsdam, berichtet Marek Rothe, Leiter des Forstbetriebsteils Belzig. „Allein auf der Straße zwischen Krampnitz und Sacrow, der B2 im Potsdamer Norden, verwarnen wir bis zu 200 Autofahrer an einem Tag.“ Mit dem Auto in den Wald: Das ist strikt verboten. „Das kostet schnell mehrere Hundert Euro.“ Bei hoher Waldbrandgefahr sei der Übergang von der Ordnungswidrigkeit zur Straftat fließend. „Im Extremfall können bis zu 20 000 Euro fällig werden.“ Seitens des Ordnungsamtes sieht man weitere Gefahren, denn die Rettungswege müssen frei bleiben. Kommt es zu Unfällen am See, würden Falschparker den Zugang erschweren und das eigene Leben sowie das Fremder aufs Spiel setzen. Daher schrecken die Ordnungsamtsmitarbeiter auch vor dem Abschleppen der Fahrzeuge nicht zurück.
Rothe empfiehlt wie auch der ADAC, auf jeden Fall die letzten Kilometer bis zur Badestelle mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. „Jede Infrastruktur für Autos geht an den Wochenenden in die Knie.“ Wenn die Parkplätze voll sind, sollte einfach weitergefahren werden, empfiehlt er. So einsichtig sind aber eben nicht alle Autofahrer. „Besonders kritisch wird es, wenn die Leute Zufahrtswege zuparken“, meint Ralf Rüthnick, Abteilungsleiter im Landesbetrieb Forst Brandenburg, mit Blick auf die hohe Waldbrandgefahr. Die Kontrollen seien darum in den vergangenen Jahren verstärkt worden. „Wir schicken vermehrt Leute raus.“ Ein Teil der rund 1000 Waldarbeiter sei qualifiziert worden, um Ordnungswidrigkeiten aufzunehmen. Trotz Ärger und Sorgen: Rüthnick vom Landesbetrieb Forst sieht in den vielen Besuchern in Brandenburgs Wäldern auch Vorteile: „Letztlich sind sie es meist, die uns über Waldbrände informieren.“ Dadurch, dass heutzutage nahezu jeder mit Handy im Wald sei, könne schneller als früher reagiert werden.A. Riedel
A. Riedel
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