
© Andreas Klaer
Vorstand im Interview: Warum die Karl-Marx-Genossenschaft 397 Wohnungen in Potsdam verkauft
Sozial verträglich und demokratisch entschieden sei der Verkauf von Eigentumswohnungen der Karl-Marx-Genossenschaft, so der Vorstand. Ein Gespräch über Kaufinteressen, Mieterprotest und Kosten der Wärmewende.
Stand:
Mitte Juli haben Sie bekannt gemacht, innerhalb der nächsten zehn Jahren 397 Genossenschaftswohnungen zu verkaufen. Was macht diesen drastischen Schritt notwendig?
Jablonowski: Für die CO₂-Neutralität in 20 Jahren müssen wir unsere insgesamt 6700 Wohnungen fit machen. Bei rund 400 Wohnungen haben wir die Situation, dass es sich um Eigentumswohnungen handelt. In diesen Gebäuden sind wir in der Eigentümergemeinschaft nicht Entscheidungshaupteigentümer. Investitionen sind für uns nicht plan- und berechenbar.
Krause: In den Eigentümergemeinschaften sind wir immer abhängig von dem Votum der Miteigentümer. Unser Stimmrecht ist auf maximal 40 Prozent begrenzt. Alle Einzeleigentümer entscheiden zusammen, ob neue Fenster oder eine Wärmepumpe einbaut werden. Und wir sind verpflichtet, dies mitzufinanzieren. Deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, die 397 Wohnungen zu veräußern – ganz in Ruhe, sozial verträglich, über mindestens zehn Jahre.
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