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Landeshauptstadt: Vorurteile überwinden

Ein neuer Verein will das Flüchtlingsheim im Bornstedter Feld unterstützen

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Gemeinsam mit Asylbewerbern stricken, mit Flüchtlingen Schach spielen oder Ausländern Deutsch beibringen – das sind nur einige der ehrenamtlichen Aktivitäten, die ein neuer Verein im Flüchtlingsheim in der David-Gilly-Straße unterstützen möchte. Es gehe darum, mit dem Verein die Arbeit von schätzungsweise 25 bis 30 ehrenamtlichen Helfern in der Flüchtlingsunterkunft im Bornstedter Feld zu koordinieren, sagt Sabine Tischendorf, eine der Initiatoren des Vereins. Noch befindet sich die Initiative im Aufbau, die Gründungsveranstaltung soll im Dezember stattfinden. An dem Ersatzstandort für das gescheiterte Containerwohnheim für Flüchtlinge im Bornstedter Reiherweg waren in diesem Jahr rund 60 Asylbewerber neben der Kita „Tönemaler“ unterkommen.

Geplant ist, dass der Verein künftig einen Raum in dem Containerbau der Flüchtlingsunterkunft als Büro nutzt. Auch würde die Initiative gern einen Bundesfreiwilligen – kurz: Bufdi – einstellen. Möglichst professionell soll die Arbeit der Initiative zugehen. Man wolle mit dem Verein ebenfalls dazu beitragen, Flüchtlinge in Wohnungen und Arbeit zu vermitteln. „Wir können keine Garantien geben, wie oft uns das gelingt“, sagt Sabine Tischendorf und ist sich damit der Schwierigkeiten eines solchen Unterfangens bewusst. Auch an die Vermittlung von Praktikumsplätzen denkt die 52-Jährige dabei. Ein äußerlich sichtbares Ergebnis der Vereinsarbeit könnte bald auf dem Gelände der Unterkunft in der David-Gilly-Straße zu sehen sein: „Wir wollen noch eine Fahrradwerkstatt einrichten“, sagt Tischendorf. Dafür benötige man ein Holzhaus mit Bodenplatte. In den meisten Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung habe sie dafür gerade um Unterstützung geworben, berichtet Tischendorf, die selbst in der SPD engagiert ist.

Für die Bewohner im Umfeld der Flüchtlingsunterkunft will der Verein künftig ebenfalls ein Ansprechpartner sein. „Man muss da, glaube ich, auch mal Aufklärung leisten“, sagt Sabine Tischendorf. In Veranstaltungen könnte über das Leben und den Status von Flüchtlingen berichtet werden. Damit, so die 52-Jährige, wolle man gegen Vorurteile gegenüber Ausländern ankämpfen. „Diese ganzen blöden Sprüche, von wegen die vergewaltigen alle unsere blonden Frauen“ – diesem Gerede müsse man couragiert entgegentreten, sagt die engagierte Anwohnerin. Holger Catenhusen

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