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Landeshauptstadt: Vorverkauf künftig am Wochenende

Sprecher des Hans Otto Theaters weist Vorwurf zurück, es gebe keine Karten für das neue Theater

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Die anfängliche Euphorie über das neue Theater droht bei einigen Potsdamern in Frust umzuschlagen. „Uns ist die Lust vergangen“, schrieb eine enttäuschte Potsdamerin an die Leitung des Hans Otto Theaters, weil es ihr nicht gelang, eine Vorstellung zu besuchen. „Wahrscheinlich bekomme ich eher Karten in der Dresdner Semperoper“, so ihr Fazit.

Für Pressesprecher Georg Kehren sind solche Briefe nicht selten. Dennoch kann er sie nur zum Teil verstehen. „Man kommt durchaus ins neue Theater rein, wenn vielleicht auch nicht auf Anhieb in die favorisierte Inszenierung.“ Derzeit sind es vor allem „Der Raub der Sabinerinnen“ und „Die Fledermaus“, die hoch in der Publikumsgunst stehen. „Aber wir spielen nun mal nicht en suite, jedes Stück muss zur Geltung kommen.“ Dennoch soll künftig mehr Gerechtigkeit herrschen. „Ab kommender Spielzeit werden wir den Vorverkaufsbeginn auf das Wochenende verlegen. Bislang ist es immer der erste Werktag des Vormonats, und da können die meisten Berufstätigen natürlich nicht anstehen. Für Produktionen mit besonderer Nachfrage wollen wir zudem lange vorher den Termin des Vorverkaufs bekannt geben.“

Am Schlange stehen wie am Deutschen Theater Berlin wird man aber wohl auch in Potsdam nicht vorbei kommen. „Hier wird das aber schnell übel genommen. Dabei wollen wir keineswegs einen Zuschauer abweisen. Wir bemühen uns, jeden reinzubekomen. Und es lohnt sich durchaus, auch an der Abendkasse nachzufragen. Oft gibt es zudem Restkarten drei Tage vor der Vorstellung, da wir für die Abonnenten immer noch ein Kontingent zurück halten.“

Solche Beschwerden wie: „Das Theater hat so viel Geld gekostet und wir normalen Potsdamer werden ausgeschlossen“, stimmten einfach nicht, betont Georg Kehren. „Eine Vorstellung von ,Eines langen Tages Reise in die Nacht“ mit Angelica Domroese in der Hauptrolle kann man beispielsweise am jetzigen Freitag problemlos anschauen.“ Auch für „Nathan der Weise“, „Katte“ oder „Effi Briest“ könne man im April und Mai Plätze reservieren. Ebenso wie für das Gastspiel des Merlin-Ensembles Wien am 3. Mai. „Und zur Brandenburgischen Literaturnacht am 12. Mai kann man sogar das ganze Haus an den verschiedensten Orten kennen lernen.“ Nur für die „Fledermaus“-Aufführungen sei in dieser Spielzeit nichts mehr zu machen. Beim „Raub der Sabinerinnen“ hingegen können im Mai noch die Abonnenten zugreifen. Und drei Tage vorher lohne auch eine Nachfrage der Nicht-Abonnenten.

Der Andrang bescherte dem Hans Otto Theater in vergangenen Jahr einen Besucherrekord: Erstmals seit 1990 konnte der geschäftsführende Direktor Volkmar Raback über 105 000 Zuschauer zählen. Die deutliche Steigerung führte Raback vor allem auf die Eröffnung des 26 Millionen Euro teuren Neubaus am Ufer des Jungfernsees zurückgeführt. Das Theater wurde am 22. September eröffnet, in den ersten Monate lag die Auslastung bei 98 Prozent. Heidi Jäger

www.hot.potsdam.de

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